Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der jüdische Theologe Walter Homolka vom Abraham Geiger Kolleg in Potsdam und der katholische Fundamentaltheologe Magnus Striet aus Freiburg legen hier ein Buch vor über die verschiedene Einschätzung von Jesus aus Nazareth zwischen Juden und Christen. Sie wollen den Dialog zwischen diesen Religionen voranbringen und suchen nach möglichen Annäherungen. W. Homolka erinnert daran, dass auch jüdische Lehrer wie L. Baeck oder S. Ben Chorin Jesus und seine Mutter Mirjam wieder in die jüdische Gemeinschaft holen wollten. Denn beide waren glaubende Juden, aber keine Christen im heutigen Sinn. M. Striet versucht zu zeigen, wie aus einem Teil der Jesusbewegung die Christen hervorgegangen sind. Sie deuteten den Tod Jesu zuerst in der jüdischen Tradition als das Leides eines Gottesknechts, später in der griechischen Weise als Menschenopfer und Sühneopfer vor Gott. Jesus wurde als göttlicher Sohn und als Erlöser der Menschen aus der Macht des Bösen verehrt, seine Mutter Mirjam wurde zur Gottesmutter M. Striet will nun zeigen, wie weit heute Christen diese griechischen Deutungen des Lebens und Sterbens Jesu zurücknehmen können, damit Jesus wieder als jüdischer Lehrer und Prophet gesehen werden kann. Nach dem Schrecken des Holocaust können Christen nicht mehr bei den alten Lehren über die Juden bleiben. Liberale Theologen verabschieden sich von der Erbsündenlehre des Aurelius Augustinus. Sie glauben nicht mehr, dass die Kirche das Volk Israel ersetzt habe (Substitution). Für einen Antijudaismus sei in den Kirchen kein Platz mehr.Wenn die alte Lehre vom Kreuzesopfer in einen ethischen Monotheismus übersetzt werde, ließen sich viele Probleme lösen. Doch die neuplatonische und augustinische Deutung des Todes Jesu sei heute nicht mehr möglich. Juden müssen daher keine Christen werden, sie deuten das Leben und den Tod Jesu anders als die Christen. Aber sie bleiben Gottes “Augapfel” (H.J. Türk) und die “älteren Brüder” und Schwestern der Christen. Je weiter das mythische Denken in der christlichen Theologie aufgegeben werde, umso näher können Juden und Christen zusammenrücken.
Zielgruppe: Theologen, Religionslehrer, Seelsorger, jüdische Gläubige, Erzieher, Journalisten, Politiker, Philosophen, Historiker, engagierte Laienchristen.
(Prof. Anton Grabner-Haider, Graz)