Der bekannte Grazer Neutestamentlier Peter Trummer nennt sein neuen Buch “Theologische Provokationen”, denn er möchte bei den Lesern neue Ideen und Glaubensformen wecken. Er zeigt in mehreren Meditationen zu den großen Themen der Leidensgeschichte Jesu, dass Auferstehung (anastasis) auch personal und existentiell verstanden werden kann, wie es das Johannes-Evangelium bereits andeutete, nämlich als Aufstehen aus der Sinnleere, der Untätigkeit und des blinden Gehorsams.; aber auch als “Aufstand” gegen alle Formen des Unrechts und der Unterdrückung. Damit bekommt Ostern wieder die politische Dimension, die es seit der Bergpredigt Jesu hatte. Die Kraft des Evangeliums sei viel zu stark, als dass sie der schlafenden Kirche und Kirchenleitung überlassen werden dürfe. Der Autor ruft zu einem sozial engagierten und selbständigen Glauben der wachsamen Laienchristen auf, der sich von alten Lehren und Bildern des Mittelalters längst verabschiedet hat. Verabschiedet wird die Lehre vom zornigen Vatergott, vom Sühneopfer des göttlichen Sohnes, vom Teufel und der ewigen Feuerhölle. Das Buch möchte dazu beitragen, den ursprünglichen Osterglauben wieder zu entdecken und zu leben. Der Blick in das leere Grab und die Leichentücher Jesu hilft nicht viel, wenn es darum geht, um Gerechtigkeit und um Solidarität zu ringen, die Feinde zu versöhnen und den Frieden zu bewahren. Das Buch dürfte auch Widersprüche provozieren, aber es gibt wertvolle Denkimpulse für ein sozial engagiertes Christentum.

ZIELGRUPPE: Seelsorger, Theologen, Religionslehrer, Erzieher, Lehrer, Journalisten Politiker, Sozialarbeiter, engagierte Laienchristen. 

Prof. Anton Grabner-Haider