In diesem Buch befassen sich acht Philosophen und Theologen mit der Frage, ob es möglich sein könne, das gesamte menschliche Bewusstsein (“Seele”) digital abzuspeichern und auf Systeme der Künstlichen Intelligenz zu übertragen. Denn Gruppen von Gehirnforschern, etwa Ray Kurzweil behaupten ja, dass es ihnen in einigen Jahren möglich sein werde, alle kognitiven und alle emotionalen Prozesse eines menschlichen Gehirns auf komplexe Computer-Systeme zu übertragen. Daran forscht das internationale “Human Brain Project”. So bieten manche Gehirnforscher heute schon virtuelle Gespräche mit Verstorbenen an. Denn sie haben Stimmen und Texte von Verstorbenen digital gespeichert und sie vermitteln mit den Methoden der Künstlichen Intelligenz sehr reale Gespräche mit verstorbenen Personen. Was bisher nur in Träumen möglich war, soll jetzt mit Algorithmen Wirklichkeit werden. Manche Forscher sagen sogar, mit dieser Technik sei die religiöse “Auferstehung” der Seele oder des Körpers möglich. Die Autoren des Buches prüfen diese technischen Versprechen sehr kritisch und sie kommen zum Ergebnis, dass dies gar nicht möglich sein Kann. Denn erstens haben Maschinen kein ewiges Leben, und zweitens kann menschliches Bewusstsein mit seiner Evolutionsgeschichte von mehreren Millionen Jahren nicht digital gespeichert werden. Sie zeigen mit unterschiedlichen Argumenten, dass die Versprechungen bestimmter Gehirnforscher irreal sind und auf fundamentalen Täuschungen beruhen. Das digitale Selbst kann niemals identisch sein mit dem biologischen Ich eines Menschen. Im Grunde handelt es sich um reduktionistische Programme, die das Leben und die “Seele” des Menschen auf materielle und mechanische Prozesse reduzieren wollen. Dennoch bleiben solche Versprechungen sehr verlockend und einladend. Sie fordern aber die Philosophen und Theologen zur stärkeren Klärung heraus, was sie mit Seele und Geist oder mit Auferstehung meinen. Ein sehr wichtiges Buch für alle, die sich mit künstlicher Intelligenz befassen.

ZIELGRUPPE: Seelsorger, Theologen, Religionslehrer, Erzieher, Lehrer, Journalisten Politiker, Sozialarbeiter, engagierte Laienchristen. 

Prof. Anton Grabner-Haider