Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Der Autor befasst sich zunächst allgemein mit dem gegenwärtigen Wandel in der Bestattungs- und Friedhofskultur. Er zeigt sich besonders deutlich in den Friedwald-Bestattungen, die seit einiger Zeit vermehrt auch in Deutschland angeboten werden. Der Verlauf der öffentlichen Diskussion wird skizziert, Pro- und Kontraargumente werden in Erinnerung gerufen.
Ein eigenes Kapitel ist der Feuerbestattung gewidmet. Das Buch spannt den Bogen vom Codex Iuris Canonici von 1917 bis zum erneuerten Codex von 1983 und dem Gesetzbuch für die katholischen Ostkirchen von 1990. Den Wendepunkt markiert die Instruktion des Heiligen Offiziums „De cadaverum crematione: Piam et constantem“ vom 5. Juli 1963, durch die das bis dahin geltende Verbot der Feuerbestattung aufgehoben wurde.
Im Hauptteil des Buches nimmt der Autor partikularrechtliche Regelungen im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz in den Blick. Analysiert werden u. a. die Weisungen der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2005 und die einschlägigen pastoralen Richtlinien in den Diözesen Paderborn, Fulda, Freiburg und Limburg sowie die Handreichungen von Trier und Würzburg. Das Interesse des Autors gilt neben den kirchenrechtlichen Fragen besonders der pastoralen Umsetzung der Regelungen und der liturgischen Gestaltung von Friedwald-Bestattungen.
In den amtlichen Dokumenten wird dazu aufgefordert, angesichts der neuen Entwicklungen der Pflege der christlichen Trauer- und Begräbniskultur besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Sie raten aber davon ab, sich grundsätzlich gegen den Wandel bei den Bestattungsformen zu stellen und Friedwald-Bestattungen verhindern zu wollen. Vielmehr sind die kirchlichen Dienste anzubieten, wann immer entsprechende Wünsche geäußert werden und Möglichkeiten da sind, sie zu erfüllen. Vorgeschlagen wird u. a., speziell ausgebildete Kleriker oder Laien mit den Diensten bei Friedwald-Feiern zu beauftragen. Die Haltung der Bischöfe bringt der Trierer Diözesanbischof Dr. Stephan Ackermann pointiert zum Ausdruck, wenn er im Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Beerdigungsdienst vom 23. November 2009 schreibt: „Die Zeit, bestimmte Bestattungsformen zu verhindern, indem wir mit kirchlichen oder gar jenseitigen Strafen drohen, ist vorbei. Der Weg kann nur heißen, auf gewinnende Weise deutlich zu machen wie sehr unsere christlich-katholische Begräbnis- und Trauerkultur der Würde des Menschen, seiner Sehnsucht nach einem Leben über den Tod hinaus, seinem Wunsch nach unzerstörbarer personaler Gemeinschaft, sowie dem Bedürfnis zu trauern und Abschied nehmen zu dürfen, entspricht“ (S. 111).
Zielgruppe: Pfarrer und alle, die mit neuen Formen der Bestattung zu tun haben.
Johann Hirnsperger