Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der frühere evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg und Theologe Wolfgang Huber legt hier ein großes Werk über das Leben, Denken und Wirken von Dietrich Bonhoeffer vor. Dieser Theologe im Widerstand und Märtyrer der NS-Diktatur hat in seinem Denken eine lange Entwicklung durchgemacht. Seine theologischen Lehrer waren Adolf von Harnack, Adolf Schlatter, Karl Heim. In Bonn lernte er Karl Barth kennen und schätzen. Sein Doktorvater in Berlin war Reinhold Seeberg, seine Dissertation trug den Titel “Sanctorum Communio”, und seine Habilitationsschrift verfasste er über “Akt und Sein”. Von Paulus und Luther her kam er früh zur Überzeugung, dass die Kirche in der Zeit der Diktatur das Evangelium nicht verraten dürfe. Daher stand er auf der Seite der “Bekennenden Kirche” und gegen die Ansichten der “Deutschen Christen”.. Schon früh schrieb er gegen den Missbrauch des Führerprinzips in der Politik. Als er die Lehrbefugnis in Berlin verlor, widmete er sich der Predigerausbildung in Finkenwalde und der ökumenischen Bewegung. Er rang um eine Grundform des Glaubens, die auch in einer säkularen Welt noch verstehbar sein konnte. Sein Engagement galt der Erhaltung des Friedens, doch er ging vom Pazifismus weiter zum Widerstand gegen die unmenschliche Diktatur. Er kam zur Überzeugung, dass er stellvertretend für andere die Schuld des politischen Ungehorsams auf sich nehmen musste. Damit rang er um eine Ethik der persönlichen Verantwortung, welche die Ethik des blinden Gehorsams ersetzen musste. Mit K. Barth hielt er am Unterschied zwischen der Religion und dem christlichen Glauben fest. Er dachte intensiv darüber nach, wie dieser Glaube in einer religionslosen Zeit gelebt werden könne. Viel an innerer Kraft gewann er aus der evangelischen Kirchenmusik, vor allem aus den Werken von J.S. Bach. “Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen,” war sein Motto. Das Schlusskapitel deutet das berührende Lied von Weihnachten 1945 “Von guten Mächten treu und still umgeben”, das heute als weltweites Vermächtnis in vielen Sprachen gesungen wird. Ein sehr einfühlsames Buch über einen großen Zeugen des christlichen Glaubens im 20. Jh.
Zielgruppe: Theologen, Seelsorger, Religionslehrer, Erzieher, Journalisten, Politiker, Historiker, Sozialarbeiter, engagierte Laienchristen.
(Prof. Anton Grabner-Haider, Graz)