Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der bekannte Philosoph und Neurowissenschaftler aus Bremen legt hier ein umfassendes Werk über die Gehirnforschung vor, die unser bisheriges Menschenbild in Teilbereichen verändert hat. Biologische gesehen hat sich unser Gehirn durch viele Millionen Jahre in der Welt der Tiere und zuletzt der Hominiden entwickelt. Die Neurowissenschaften betrachten die Tätigkeit des menschlichen Geistes anders als die Kulturwissenschaften und die Philosophie. Der Autor betont, dass beide Sichtweisen ihre Berechtigung haben und einander ergänzen können. Denn auch die empirischen Wissenschaften müssen mit der Relativität ihrer Erkenntnisse rechnen. Wenn man die Unschärfenrelation und die Wechselwirkung zwischen dem vermessenden Subjekt und dem vermessenen Objekt in Betracht zieht, kann man auch in der Gehirnforschung keinem biologischen Reduktionismus folgen. Gewiss werden alle Tätigkeiten des menschlichen Geistes vor Gehirnen erzeugt, aber dieser Geist entwickelt eine Kreativität (Emergenz), die biologisch nicht messbar und nicht prognostizierbar ist. Nach heutigem Wissen kann die Künstliche Intelligenz nur einen kleinen Teilbereich der Tätigkeit menschlicher Gehirne simulieren. Der Geist ist damit kein “Epiphänomen” der Biologie, wie einige Biologen voreilig behaupteten, denn er entwickelt eine Eigendynamik, die nicht in Zahlen darstellbar ist. Gewiss müssen wir akzeptieren, dass unsere Handlungsfreiheit viel mehr eingeschränkt ist, als wir bisher dachten. Daher sollte statt von “Schuld” in Hinkunft von “Verantwortung” gesprochen werden. Der Autor verteidigt als Philosoph die relative Freiheit des menschlichen Denkens und Handelns, aber die Philosophie kann viel von der modernen Gehirnforschung lernen. Ein schwacher Naturalismus kann auch von Philosophen akzeptiert werden, aber bei einem starken Naturalismus würde jedes kreative Denken zu Ende kommen. Ein sehr wertvolles Buch über Gehirnforschung, Künstliche Intelligenz und moderne Anthropologie.
Zielgruppe: Lehrer, Philosophen, Biologen, Theologen, Religionslehrer, Erzieher, Journalisten, alle an der Gehirnforschung Interessierten.
Prof. Anton Grabner-Haider, Graz