Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor lehrt Alte Geschichte an der Universität Frankfurt, er legt hier ein großes Werk über das Denken und Leben der frühen Christen vor. Als Historiker kennt er die Umwelt der frühen Christen in der griechischen und römischen Lebenswelt sehr genau. Von diesem Blickfeld her werden die Schriften der frühen Christen zum Teil neu gelesen und interpretiert. Er liest auch die Schriften der gnostischen Christen, der Apokalyptiker, der später als häretisch beurteilten Bewegungen. Das Buch erinnert daran, in welcher Breite und Vielfalt das frühe Christentum gelebt wurde, über 300 Jahre lang, als es noch keine zentralen Institutionen der Reglementierung gab. Beschrieben wird die jüdische Lebenswelt, aus der sich die frühen Christen getrennt haben. Doch mit dieser Trennung waren sie keine öffentlich zugelassene Religion (religio illicita): sie mussten ihre Treue zum Imperium ständig unter Beweis stellen. Das Buch zeigt die verschiedenen Deutungen der Taufe und der Eucharistie, des Todes Jesu und seiner Auferstehung; die Lehren von den Engeln und Dämonen, die Formen der Totenfeiern, die Gruppenbildung und die Entstehung der kirchlichen Ämter. Es gab charismatische und realistische Glaubensformen, erotische und asketische Lehren, philosophisches und magisches Denken. Auch von den Christen wurde regelmäßig das Kaiseropfer gefordert, wer es verweigerte, musste oder durfte als Martyrer sterben. Die Gräber der Martyrer wurden verehrt, den Knochen der Glaubenszeugen wurden heilende Kräfte zugeschrieben. Kaiser Konstantin förderte die Christen, weil er sie für den Zusammenhalt des Imperiums dringend benötigte. Er wollte den Kult der Sonne (sol invictus) mit dem Kult des Christus verbinden, darauf weisen einige seiner Münzprägungen hin. Wenig verfolgt werden in diesem Buch die philosophischen Denklinien in dieser Zeit. Trotzdem ist das Buch ein wichtiges Werk zum besseren Verständnis des frühen Christentums, denn es geht weit über die Sichtweisen der Theologen hinaus.
Zielgruppe: Historiker, Theologen, Religionslehrer, Seelsorger, Journalisten, Politiker, interessierte Laienchristen.
(Prof. Anton Grabner-Haider, Graz)