Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die israelische Historiker und Bestseller-Autor erzählt in diesem Buch die mögliche Geschichte der Menschheit für die nächsten Jahrzehnte. Dabei verlängert er ausgewählte Trends der Gegenwart in die nächste Zukunft. Immer mehr Menschen fordern heute ein Recht auf Glück. Die Biotechnologie und die Computerwissenschaften erschaffen heute aber ganz neue Götter, während die alten Götter verblassen. Dann mit der Erfindung der Cyborgs seien die Menschen göttlich geworden. Denn fast alles, was sie bisher den Göttern zugeschrieben hatten, können sie nun selbst erreichen. Die Menschen machen sich selbst größer und stärker und glücklicher. Die alte Erwartung der “Übermenschen” (F. Nietzsche) wird nun verwirklichbar, durch künstliche Intelligenz und durch Nanotechnologie.Die Menschen verfolgen fortan drei große Lebensziele: das optimale Glück, die Unsterblichkeit und die Vergöttlichung. Davon hatten die christlichen Theologen (Irenaios von Lyon) schon im 3. Jh. n.C. geträumt. Der Humanismus werde jetzt zur neuen Weltreligion, denn in ihm beten die Menschen sich selbst an. Dieser Humanismus habe sich bis jetzt in drei großen Linien entwickelt; nämlich als Liberalismus, als Sozialismus und Kommunismus; und als Nationalismus. Hitler und Stalin seinen große Humanisten für ihre Eliten gewesen.
Nach dem naturalistischen Credo des Autors gibt es keinen Gott, keine Seele, keinen Geist und kein Bewusstsein, sondern nur algorithmische Prozesse im menschlichen Gehirn. Im 21. Jh. bestehe die Gefahr dass neue Fiktionen und virtuelle Welten, aber auch totalitäre Religionen entstehen Der säkulare Humanismus sei eine neue Religion, die sich weltweit verbreite. Durch die neue Biotechnologie und die Künstliche Intelligenz verlieren die Menschen immer mehr die Kontrolle über ihr Leben. Die herkömmlichen Kriege werden durch Cyberkriege ersetzt werden, die Eliten des Wissens bestimmen über die viel zu vielen Mitmenschen (F. Nietzsche). Was bisher der Weltgott oder die vielen Götter konnten, das vermögen jetzt die Algorithmen zu leisten. Das Individuum löst sich immer weiter auf, alle Menschen werden total von Maschinen überwacht. Eine neue Techno-Religion bzw. Data-Religion (Dataismus) werde die herkömmlichen Religionen ersetzen. Doch bestehe die reale Gefahr, dass die Algorithmen eines Tages autonom handeln werden. Die Eliten der Menschheit werden zu neuen Göttern. Aber ob es tatsächlich so kommen wird, wissen wir nicht (604).
Dieses Buch ist eine faszinierende Erzählung einer möglichen Zukunft und Lebenswelt. Der Autor bekennt sich zum naturalistischen und materialistischen Weltbild, für ihn sind der Geist und die Seele nur Epiphänomene der Biologie. Für Philosophen und Theologen empörend ist die Gleichsetzung der Anti-Humanisten Hitler und Stalin mit den großen Vorkämpfern eines egalitären Humanismus für alle. Damit liefert der Autor den Beweis für die postmoderne Beliebigkeit der neuen Erzählungen der Geschichte. Durch gezielte Provokation soll ein Optimum an Aufmerksamkeit erreicht werden. Der Autor weiß sehr genau, wie Bestseller zu konzipieren sind. Freilich das kritische Denken der Philosophie spielt bei ihm keine Rolle. Die philosophischen Anfragen zu seinen Grundannahmen könnten ihm nur lästig sein. Das Buch liest sich wie eine Missionsschrift des naturalistischen Weltbildes.
Zielgruppe: Techniker, Mediziner, Biologen, Philosophen, Theologen, Lehrer, Journalisten, Politiker, kritische Zeitgenossen
Prof. Anton Grabner-Haider