Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1968 löste die Veröffentlichung der Enzyklika Humanae Vitae jahrzehntelange kontroverse Diskussionen aus, speziell hinsichtlich der sittlichen Bewertung der Methoden der Empfängnisregelung. 2018 stellt sich für den Moraltheologen Martin M. Lintner „ernsthaft die Frage, ob diese anhaltende fehlende Zustimmung seitens der Mehrheit des Gläubigen nicht im Sinne des Glaubenssinns des Volkes Gottes ein deutliches Indiz dafür ist, die Lehre zu überdenken.“
Krimiartig liest sich die detailreiche Studie der Entstehung von Humanae Vitae. Lintner fragt, ob „die einseitige bzw. verkürzte Rezeption der konziliaren Lehre über Ehe, Familie und Sexualität in Humanae vitae möglicherweise nicht nur zur Skepsis gegenüber der Enzyklika, sondern auch zu ihrer bis heute andauernden mangelhaften Rezeption mit beigetragen hat“.
Im zweiten Teil folgt Lintner der Rezeptionsgeschichte des Dokuments, ausgehend von den weltweit 38 Stellungnahmen von Bischofskonferenzen, über die
„Verschärfung“ unter Papst Johannes Paul II, der die Lehre von Humanae Vitae „sprachlich auf die Ebene einer geoffenbarten Sittenlehre gehoben hat“, bis hin zu Papst Franziskus, bei dem als Zielrichtung der Erinnerung an Humanae Vitae „nicht die Einschärfung einer moralischen Norm, sondern die Förderung einer lebens- und kinderfreundlichen Mentalität und die Weckung der Bereitschaft zur Weitergabe des Lebens“ gilt.
Schließlich wird im dritten Kapitel „Resümee und Neuaufbruch“ die Überzeugungskraft der Argumentationen gegen die künstliche Empfängnisregelung befragt. Lintner hofft, dass wenn „die Verengung auf das normative Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung aufgebrochen“ würde, neu die Aufmerksamkeit für wichtige Anliegen dieses Schreibens geweckt werden könnte.
Zielgruppe: TheologInnen; am Thema Interessierte
Christoph Kainradl