Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Herausgeber_innen des Buches haben dieses dem Grazer Priester Dr. Alfred Wallner, Pfarrer und ehemaliger langjähriger Lektor für Homiletik in Graz, anlässlich seines 80. Geburtstages gewidmet. Thematisch ordnen sich die 16 unterschiedlichen Beiträge in folgende Rubriken: Bekannte Orte, Exemplarische Predigtorte und ihre Herausforderungen, Ungewöhnliche Situationen und Zugänge, Homiletische Lerneffekte.
Die Beiträge stammen von verschiedenen Autor_innen mit unterschiedlicher (Fach-)Expertise. So kommen neben den Herausgeber_innen und Pastoraltheolog_innen vor allem Prediger (tatsächlich nur männlich) zu Wort. Zum Beispiel der Steirer und derzeitige Bischof von Innsbruck Hermann Glettler, der über die Chancen der Kunst in der Predigt berichtet, wie existentielle Fragen und Lebensformen anhand von Kunst reflektiert werden. Berührend und existentiell ist auch der Beitrag von Mag. Josef Riedl, Grazer Gefängnisseelsorger, über Gefängnis als Predigtort, die spezifischen Herausforderungen für Feierleiter und Themen der Bewohner_innen, an die angeknüpft werden kann.
Inhaltlich bieten die Beiträge eine große Bandbreite an Themen: Erfahrungen mit Handpuppen zu predigen; Chancen und Herausforderungen von Predigt bei Sakramenten und Sakramentalien; Feiern und Verkündigung mit dementen Menschen; Einblicke in die Ausbildung in den Predigtdienst an Universitäten; und auch der Zugang zur Kanzel als Ort wird mit katholischen und evangelischen Interviewstimmen ausgelotet. Zugleich werden auch neue Versuche und Orte vorgestellt wie die Predigtaktion „Mahl ganz anders“.
Insgesamt bietet das Buch neben Vergewisserung, auch neue Impulse und Anregungen selbst neue Orte zu versuchen. Was allerdings überrascht, dass – ausgenommen die Herausgeberinnen Maria Elisabeth Aigner und Hildegard Wustmans – keine Frau im pastoralen Dienst in den 266 Seiten zu Wort kommt, obwohl da und dort zu Recht kritisch auf die wenigen Orte der Möglichkeit für Laientheolog_innen zu predigen, hingewiesen wird. Ja, diese pastoralen Frauen_Stimmen Haupt- und Ehrenamtlicher fehlen. Mit dieser Einschränkung bleibt ein Repertoire pluraler Erfahrungen einer Verkündigungspraxis an ungewöhnlichen Orten auch weiterhin unsichtbar.
Für jene, die selbst im Predigtdienst stehen.
Sabine Petritsch.