Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ein kleines Büchlein ganz groß:
Guido Fuchs ist es gelungen,in wenigen Worten Wesentliches über die Liturgie der Kar- und Ostertage zu sagen. Er bietet zu Palmsonntag, den Feiern des Triduum sowie zum Ostersonntag jeweils eine kurze geschichtliche Darstellung des Werdens der Feier, sowie eine Beschreibung ihrer liturgischen Abläufe.
Immer wieder bezieht er sich auf die Jerusalemer Feiern nach den Erzählungen der Pilgerin Egeria (spätes 4. Jh.) und anderen geschichtlichen Entwicklungen. So ist interessant zu wissen, dass der Einzug Jesu am Palmsonntag schon zur Zeit Egerias in Jerusalem mit besonders vielen Kindern gefeiert wurde, oder dass im späten Mittelalter die Büßer, die am Gründonnerstag wieder in die Eucharistiegemeinschaft aufgenommen wurden, sich mit jungem Grün schmückten. Wissenswert ist auch das Detail, dass die Schilderung der Kreuzverehrung nach Egeria an den Kommunionempfang in der Antike erinnert, bei der die Gläubigen sich mit dem in die Hand gelegten eucharistischen Brot Augen und Stirn berühren, um die Sinne zu heiligen; erst dann führten sie die Kommunion zum Mund.
Fuchs ist aber nicht nur an geschichtlichen Details interessiert, sondern macht sich viele Gedanken über die konkrete Feier in der Gegenwart. So schlägt er z. B. statt der rituell überdimensionalen Hervorhebung des Gloria in der Osternacht vor, die Prozession mit dem Evangelium mit Licht, Glocken und Orgel zu einem Höhepunkt der Osternacht werden zu lassen.
Ein leicht zu lesendes Buch mit sehr viel Inhalt – sehr anregend und empfehlenswert.
Erwin Löschberger