Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Der bekannte Soziologe aus Bielefeld legt hier mit wesentlichen Ergänzungen ein Buch neu auf, das er vor 11 Jahren verfasst hatte. Es hat heute nichts an Aktualität verloren. In zwei ergänzenden Kapiteln nimmt er Bezug auf die Kirchenkrise 2010/2011 im deutschsprachigen Raum, die sich deutlich verschärft hat. Er meint, dass die katholische Kirchenleitung das Ausmaß dieser Krise noch nicht voll erfasst habe. Denn es seien nun auch die alten Kernschichten der Kirche, die an bestimmten Lehren (Erbsünde, Hölle, Opfertod Jesu) und an bestimmten Moralnormen (Sexualmoral, Scheidungsverbot) zu zweifeln beginnen. Mit dem Ernstfall der verschärften Moderne verändern sich für beide Kirchen die Rahmenbedingungen des Glaubens. Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften und der Kulturwissenschaften zwingen vor allem jüngere Zeitgenossen zu kulturellen Lernprozessen, denen die Älteren meist nicht mehr folgen. Doch die Kirchenleitung verschanze sich weiterhin hinter "ewigen Wahrheiten", ohne deren Relativität zu erkennen.
Die Folge sei, dass sich die meisten Laienchristen und Kulturchristen nicht mehr an die Vorgaben der Kleriker und Theologen gebunden fühlen und dass sie in ihren Glaubensentscheidungen sehr selbständig und autonom würden. Die Kluft zwischen der Kirchenleitung und der Mehrheit der Kirchenchristen sei groß geworden, wie alle empirischen Umfragen zeigten. Doch der Autor ist davon überzeugt, dass der Kernbestand des christlichen Glaubens und der Moral auch in der heutigen Lebenswelt überlebensfähig sein wird. Doch es seien wichtige Übersetzungsprozesse des Glaubens nötig, die von der Schultheologie zu wenig geleistet werden. Das ist ein sehr realistisches und wichtiges Buch zur gegenwärtigen Situation des christlichen Glaubens in Mitteleuropa.
Zielgruppe: Theologen, Soziologen, Religionslehrer, Kirchenleitungen, Seelsorger, Politiker, Journalisten, Erzieher, Sozialarbeiter, engagierte Laienchristen
Anton Grabner-Haider