Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Der bekannte österreichische Autor Thomas Glavinic begibt sich mit einem befreundeten Fotografen mit einer organisierten Pilgerreise auf den Weg nach Medjugorje. Sein Buch darüber – und das ist ihm besonders wichtig – ist kein Roman sondern eine Reportage, eine sehr persönliche. Die Absicht dabei findet sich gleich zu Beginn:
Ich will sehen, welche Menschen Pilgerreisen unternehmen, und ich will erfahren, wie es auf einer solchen Reise zugeht. Ich will Menschen in ihrem Glauben erleben, vielleicht auch, weil ich sie irgendwo tief in mir darum beneide. Ich bin nicht gläubig, bin es nie gewesen, doch der Trost den Menschen aus ihrem Glauben ziehen, fasziniert mich und nötigt mir manchmal die Frage auf, wieso er mir versagt bleibt. (S 9)
Glavinic geht es nicht um das Phänomen der Marienerscheinung und auch nicht um Medjugorje. Einfühlsam und aufmerksam kritisch beschreibt er die Pilgergruppe und den Reiseleiter. Trotz der gemeinsamen Gebete und des Miteinander Unterwegsseins scheint jeder und jede nur die private Frömmigkeit zu pflegen. So flüchtet Glavinic und sein Freund enttäuscht und verstört aus Medjugorje und kommen auf skurrilen Umwegen nach Wien zurück. Sein Resumee ist ernüchtern:
Das ist es: Mich machen diese harten Gesichter mittlerweile aggressiv. In keinem Gesicht erkenne ich das, was ich erwartet habe, nämlich mindestens Offenheit und Freundlichkeit, wenn schon keine Liebe…Ich habe hier noch immer keinen einzigen Menschen gesehen, der Lebensfreude ausstrahlt oder zumindest das Gefühl vermittelt, er würde seinen Brüdern und Schwestern im Glauben mit Sympathie begegnen. Die hier, die mögen überhaupt niemanden, das sind bloß verstörte und verängstigte, im Grunde ganz rohe Seelen. (S 83)
Zielgruppe: Zu empfehlen allen, die in der Verkündigung und Seelsorge stehen und die einen Suchenden authentisch hören wollen und selbstverständlich für alle PilgerInnen, nicht nur für die nach Medjugorje.
Wolfgang Schwarz