Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Unfruchtbarkeit ist in den letzten Jahrzehnten zu einem persönlichen wie gesellschaftlichen Problem geworden: Geschätzte 10 bis 15 % der europäischen Paare im fortpflanzungsfähigen Alter sind ungewollt kinderlos. Die Betroffenen sehen sich vielversprechenden Angeboten der Reproduktionsmedizin gegenüber, aber der Weg zum Wunschkind ist ein weiter: körperlich und psychisch anstrengend, belastend für die Partnerschaft, teuer und keineswegs immer erfolgreich. Auch ethische Fragen, etwa zu medizinischen Methoden, stellen sich.
Dieses kompakte Buch zeigt auf, welche Wege in dieser Situation gangbar wären. Die katholische Theologin Angelika Walser nähert sich dem Themenfeld „Unerfüllter Kinderwunsch“ ebenso behutsam wie kritisch. Sensibel – war sie doch jahrelang selbst betroffen – und auch für (reproduktions-)medizinische Ungebildete gut verständlich, bietet keine „Patentrezepte“, aber eine Orientierungshilfe für Paare, die unter ungewollter Kinderlosigkeit leiden. Die Methoden der Reproduktionsmedizin werden ebenso konzis referiert wie rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen, bevor die Autorin ethische Überlegungen anstellt und insbesondere ethische Folgeprobleme der Reproduktionsmedizin eingehend diskutiert. Abschließend werden (kurz, aber sehr reflektiert) Alternativen zum reproduktionsmedizinischen Umgang aufgezeigt: Alternativmedizin, Adoption, Leben ohne Kind.
In einer säkularen Gesellschaft derart schwierige ethische Fragen bewusst aus christlicher Perspektive zu reflektieren, wie es dieses Buch tut, ist mutig. Man kann der Autorin, als habilitierte Moraltheologin in Wien und Salzburg im Fach Theologische Ethik tätig, attestieren, dass es ihr gelingt, ihre Argumente so darzustellen, dass sie auch für Nichtchristinnen und Nichtchristen nachvollziehbar sind. Alle hier vermittelten essentiellen Fakten können Betroffenen helfen, Sprachlosigkeit zu überwinden und in ihrer Trauer und Ratlosigkeit positiv anzusetzen, vielleicht sogar eine Entscheidung zu treffen, mit der es sich gut leben lässt. Dieses Buch ist aber auch (über einen möglichen persönlichen Bezug hinaus) ein wichtiger Beitrag zur Diskussion rund um die Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktionsmedizin – und in der derzeitigen Diskussion rund um die Novellierung des österreichischen Fortpflanzungsmedizingesetzes (FMedG) aktueller denn je: Eine Pflichtlektüre für alle, die sich mit diesem Themenkreis befassen.
Anna Hollwöger
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