Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Grazer Philosoph legt hier in literarischer und journalistischer Sprache ein sehr anregendes Buch vor, das zum kritischen Nachdenken über Zeitphänomene einlädt. Der Autor führt mit viel Übung die geistige Auseinandersetzung mit Naturalisten, mit Materialisten und mit Positivisten weiter. Denn er sagt, um nicht zu verdummen, müsse man öfter die Perspektive wechseln. Götter und Zombies seinen zuerst einmal Symbole für das, was unsterblich sei am Leben (11). Die Frage nach den vorletzten und den letzten Dingen könne auch vom modernen Denken nicht ausgeklammert werden, die großen Themen der Metaphysik müssten weiterhin offen bleiben. Im Hintergrund des Fragens stehen oft F. Nietzsche, M. Heidegger und P. Sloterdijk. So wird den metaphysisch “Begriffsstützigen” in Erinnerung gerufen, dass dem Weltall immer Seelisches eingemischt sei. Der Philosophie-Zombie sei plötzlich mit Computer-Menschen konfrontiert. Doch auch der säkularisierte Unterhaltungs-Zombie habe Sehnsucht nach Lebendigkeit. Gewarnt wird vor der schiefen Bahn des Zombie-Faschismus, der sich heute ausbreite. Zu bedenken seien auch die “viel zu Vielen” (Nietzsche) auf dieser kleinen Erde. Auch der moderne Glücks-Zombie suche nach Lebendigkeit, doch vor dem Absoluten sei er blind.
Doch der Kultur-Zombie leide heute an der Philosophieverdrossenheit und tendiere zum gottlosen Humanisten. Zum Schluss wird der obdachlos gewordenen Götter gedacht, seit Plotinos sei das ewige Ureine mit dem Göttlichen verbunden. Doch der Polytheismus leite sehr schnell direkt in den Zombieismus über. Die Unsterblichkeit sollte bereits im Leben gesucht werden, wenn es lebendig bleibt. Wir Menschen seien ein sterblicher Teil des unsterblich Göttlichen, doch im Tod sterben wir nicht aus der Welt hinaus, sondern in sie hinein. Das Sein des Lebendigen bestehe immer im Zusammenspiel zwischen dem Zufall und dem Notwendigen. Wir haben die Götter aus unserem Leben vertrieben, deswegen brauchen wir Heerscharen von Zombies, die wir immer selber sind. Das humorvolle Gespräch mit Möchtegern-Zombies endet wieder mit der bleibenden Sehnsucht nach Lebendigkeit.
Das literarisch anspruchsvolle Buch kann kritischen Zeitgenossen wichtige Denkimpulse geben, auch über die Funktion der Religion weiterhin nachzudenken und Zugänge zur Metaphysik nicht einfach zu verschließen. Theologen und Seelsorger dürften diese Impulse dankbar aufgreifen. Doch ist es nicht leicht, den grandiosen Gedankenkapriolen des Autors schnell zu folgen.
Zielgruppe: Theologen, Religionslehrer, Philosophen, Zeitkritiker, Literaten, Journalisten, neugierige Zeitgenossen. (Prof. Anton Grabner-Haider)