Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Sein Wirken vor rund 2.000 Jahren in Palästina lässt sich kurz so skizzieren: Er wächst als Kind einer jüdischen Familie in Nazaret auf, lebt in der Glaubens-Tradition Israels, tritt mit 30 Jahren an die Öffentlichkeit, heilt Kranke, macht sich zum Freund der Armen und Verachteten und verkündet: Gott ist „Abba" (aramäisch für „guter Vater"), der seine Schöpfung liebt. Auch wenn die Brutalität dieser Welt anderes vermuten lässt, wird sich letztendlich Gottes Liebe gegen alle Grausamkeit durchsetzen. Diese Hoffnung wider alle Hoffnung nennt Jesus „Reich Gottes".
Jesus lebt diese Botschaft mit allen Fasern seiner Existenz – und verblutet dafür wie ein Verbrecher am Kreuz, hingerichtet in Jerusalem von den Mächtigen seiner Zeit. Als er verhaftet wird, fliehen die meisten seiner männlichen Jünger, auch jene, die zum engeren Kreis der „Zwölf" gehören. „Tod am Kreuz“ heißt für sie nicht nur Qual, sondern auch Fluch: Gott scheint nicht auf der Seite Jesu zu stehen. Die Feinde triumphieren.
Aber bald darauf passiert etwas, das völlig verrückt klingt: Einige Frauen und Männer aus der Jüngerschaft Jesu machen die Erfahrung: „Jesus lebt. Gott hat ihn auferweckt!“ Sie verstehen zuerst selbst nicht, was ihnen da widerfahren ist. Nach anfänglicher Angst - wer sollte ihnen so etwas glauben? - teilen sie ihre Erfahrung dann doch auch anderen mit. Der Geist Gottes, der Heilige Geist, sagen sie, ermutige sie dazu, Apostel (Gesandte) des Auferstandenen zu sein. Ein gewisser Simon, der auch Petrus (Fels) genannt wird, ist ihr Anführer.
Immer deutlicher erkennt die rasch wachsende Jesus-Jüngerschaft, die man bald „Christen“ nennt: Wenn Jesus auferstanden ist, dann hat Gott ihn nicht verflucht, dann war sein schmachvoller Tod nicht sinnlos. Dann hat Gott „das Schwache in der Welt erwählt, um das Starke zu Schanden zu machen" (1 Korinther 1,27). Dann gehören Gott und Jesus untrennbar zusammen und Gott hat in Jesus alle Dunkelheiten des Menschseins durchlebt, durchlitten und „durchliebt“, sogar die Gottverlassenheit und den Tod. Es gibt kein Dunkel mehr, das Gottes Liebe nicht durchdringen könnte. Durch Jesus kann jede Schuld vergeben und jeder „Karfreitag“, den je ein Mensch erleiden muss, in Oster-Freude verwandelt werden. Gott vertrauen heißt jetzt, zuversichtlich auf das Schicksal Jesu schauen. Deshalb nennen Christen und Christinnen Jesus bis heute „Herr“ und „Sohn Gottes“. Er ist für sie der „Christus“(= Messias). Mit diesem Ausdruck wird im Judentum der Bringer des endgültigen Heiles bezeichnet. Bis heute glauben Christen und Christinnen: Was Jesus gebracht hat, ist - letztendlich! - stärker als alle Katastrophen dieser Welt, stärker als jedes menschliche Versagen, stärker als Krebs, Atombombe und Tod.
Karl Veitschegger