Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Dieser Frage haben wir uns gestellt
Mit unserem Projekt möchten wir einerseits für diese wichtigen Anliegen sensibilisieren, andererseits aber auch den positiven Aspekt der von Gott geschenkten Schöpfung und der Grünkraft als Lebenselixier neu in den Blick rücken. Anhand einer subtilen, überraschenden Klanginstallation, die verschiedene Elemente aus der Natur und Musik verwebt, möchten wir aufzeigen, dass dieser Moment des Innenhaltens auch inmitten der Stadt, d.h. wo immer ich bin, möglich ist.
Diesen Sommer ist im Brunnenhof der Stadtpfarrkirche Graz erstmals eine Klanginstallation zu erleben, die auf die „Grünkraft“ aufmerksam macht, die laut Hildegard von Bingen alles durchdringt. Mitten in der Stadt soll damit eine Oase entstehen, in der die Besucher*innen die sie umgebende Schöpfung neu wahrnehmen:
Die Klangkünstlerinnen Lino Leum und Antonia Manhartsberger gestalteten drei sich stets neu generierende Hörquellen:
Vogelgezwitscher im Baum (solarzellenbetriebenes elektronisches Zwitschern & Brummen)
Wasserrauschen (Wellenklänge inspiriert von den Bodenwellen des Brunnenhofs)
Vogelstimmen (Originalaufnahmen) verwoben mit Gesängen von H. v. Bingens im Torbogen
In der Kirche erklingen Lieder Hildegards in der Originalversion.
Ideengeber: Antonia Manhartsberger, Gertraud Schaller-Pressler, Lino Leum, Künstlerische Umsetzung: Lino Leum und Antonia Manhartsberger
Projektorganisation: Gertraud Schaller-Pressler, Beratung Vogelstimmen: Leander Khil, Grafiksujet: Michaela Nutz
Eröffnung: 14. Juni 2022, 10 Uhr
15. Juni bis 15. August 2022, täglich 08.00 bis 20.00 Uhr, Stadtpfarre Graz, Brunnenhof, Herrengasse 23, 8010 Graz
Gefördert aus Innovationsmitteln der Diözese Graz Seckau, durch die Stadt Graz und die Kulturförderung Land Steiermark
Das haben wir gelernt - Das war unser AHA-Moment
„Dass es eine lohnende Herausforderung ist, gemeinsam im Team aus unterschiedlichen Personen und Perspektiven ein Projekt zu entwickeln, das für alle neu und dennoch stimmig ist: klang-künstlerisch interessant, passend für den öffentlichen Raum im allgemeinen bzw. den Brunnenhof im speziellen und aufbereitet als leicht zugängliches spirituelles Angebot.
Wir haben auch gelernt, wie es möglich ist, dieses technisch unterstützte Projekt zwei Monate hindurch im Freien möglichst sicher, wetterfest, einladend und ansprechend zu präsentieren.
Eine wichtige Lernerfahrung war, dass überraschende, feine, leise Angebote wie die grün-töne im zunehmend lauten Stadtraum sehr gesucht sind und als wohltuend empfunden werden. „Weiter so!“, lautete nur eine der vielen schönen Rückmeldungen von Besuchenden…
Für mich als Klangkünstlerin waren die Aha-Momente meistens technischer Natur. Manchmal machte das Computerprogramm nicht ganz was wir erwartet (bzw. programmiert) hatten. Daran herum zu tüfteln war ein Auf und Ab aus Aha-Momenten. (Antonia Manhartsberger)
Für mich als Projektkuratorin war mein Aha-Moment, wie gut sich die musikalischen Vorstellungen der Klangkünstlerinnen Lino Leum und Antonia Manhartsberger und die Expertise des Ornithologen Leander Khil zu Schöpfung, Vogelwelt und Grünkraft mit jener spirituellen Gedankenwelt Hildegards von Bingen auf zeitgemäße Weise in Ein- bzw. Vielklang bringen ließen.
Weiters:
Dass etwa das durch solarzellenbetriebene Zellen entstandene Surren und Brummen im Baum besonders junge Leute anlockte, die unter dem Spitzahorn saßen und meditierten, wie sie meinten.
Dass die Gesänge verwoben mit den Vogelstimmen etwas Paradiesisches und damit Erholsames an sich hatten. Dass die grüne Farbgebung in der Kirche in Verbindung mit der leisen Musik ein Eintauchen in eine andere Welt ermöglichte.
Dass durch eine künstlerische Intervention ein Raum neu aufgeladen und als Oase auch für die Zeit nach Projektende entdeckt werden kann.
Und dass durch diese Projektidee auch eine nachhaltige Neugestaltung des Brunnenhofs (mehr Sitzgelegenheiten, Grünpflanzen, Aktivierung des alten Ziehbrunnens aus dem Mittelalter) angeregt werden konnte, die von den Besucherinnen und Besuchern sofort positiv angenommen wurde. (Gertraud Schaller-Pressler)