Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Jahrhunderte des Bekenntnisses zu dem einen Gott sind in unseren Kirchen und vor allem in der, in die wir dann gegen Ende der Messfeier ziehen werden, Stein und Farbe geworden. Das haben auch Schreckensregime, die in unserer Geschichte gewütet haben, wenn wir heute etwa an den Ausbruch des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren denken, letztlich nicht ändern können. Daher sind diese Bauwerke auch für uns Menschen im 21. Jahrhundert Einladung, uns der Wurzeln unseres eigenen Daseins und unseres Glaubens verstärkt zu besinnen. Ich möchte das in einigen kurzen Gedankengängen tun:
2. Unser Land ist unter anderem von den kirchlichen Bauwerken sichtbar geprägt: als Fingerzeige Gottes ragen hunderte Kirchtürme in das Land und machen deutlich: Auch der Mensch des 21. Jahrhunderts lebt von Gott her und auf ihn hin - und damit auch in der Verantwortung für die ihm anvertraute Schöpfung, derer wir heute zu Beginn der "Schöpfungszeit" ganz bewusst gedeken wollenm. Es ist und bleibt die vornehmste Aufgabe, die wir als in den Glauben hinein Berufene unserer Welt anzubieten haben: die Menschen daran zu erinnern, woher sie kommen und wohin sich ihr Leben entwickelt. Auch wenn wir um die Größe des Menschen und seine Fähigkeiten wissen: wir kennen auch seine Abgründe. Eigentlich wird der Mensch daher sich nur dann (!) am rechten Fleck auf dieser Welt erfahren, wenn er eben um Gott weiß und ihn als den Herrn der Welt anerkennt. Nur dann wehren wir eigentlich der Gefahr, zu meinen, dass manche "über" anderen stehen können. - Ich weiß: vielfach in der Welt wird allerdings offen und subtil eher dies eben Angesprochene erlebt - daher ist der Auftrag an uns Christen, mehr und mehr "die Melodie Gottes" in der Welt zu singen, die in uns aufzunehmen uns unser Zukunftsbild in Erinnerung ruft.
3. Wir tun es, indem wir uns immer wieder und je neu in die "Geheimnisse unseres Glaubens" vertiefen, die uns in Facetten bildlich an den Wänden der Johannes-Kapelle begegnen, oder uns im niedergeschriebenen Wort Gottes entgegentreten. Letztlich ist ja das der innere Grund, wieso bei jedem Gottesdienst um unseres Lebens willen uns auch zumindest ein Wort aus der Bibel verkündet wird. - Ich weiß: die Beschäftigung mit dem Wort Gottes ist gerade für uns Katholiken nicht unbedingt etwas, in das wir eingeübt sind. Zugleich aber ist zu sagen: aus dem "Wort des lebendigen Gottes" leben wir - es ist Maßstab und Richtschnur für unseren Alltag - hier und in der ganzen Welt. Daher bitte ich Sie, sich immer mehr in das Wort der Schrift zu vertiefen - es ist keine "Geheimbotschaft", es ist "Brot für unser Leben", "Nahrung für die Seele" und daher allen zugänglich, auch dann, wenn nicht alles sofort verstanden wird. Aber: das erlebe auch ich immer wieder, zumal darin, wenn mir ein bestimmtes Wort in unterschiedlichen Lebenslagen auf verschiedene Weise bedeutsam wird. Schließen Sie sich zusammen, um gemeinsam das Wort Gottes zu teilen und es in die Tat umzusetzen. Weltweit betrachtet besteht darin die Art und Weise schlechthin, wie Christen zusammenkommen um ihr Leben aus dem Glauben und damit in der Nachfolge Jesu zu betrachten. Um es an einem Beispiel deutlich zu machen: im Internat, in dem ich vor meinem Dienst als Bischof gewirkt habe, hatten wir eine Zeitlang eine Erzieherin, die zu früheren Zeiten in Papua Neuguinea Lehrerin war. Am Beginn jeden Schultages haben sich die Mädchen dort in der Hauswirtschaftsschule zusammengetan um miteinander die "Bibel zu teilen", ehe sie in die Küche zur Arbeit gegangen sind. Wenn das nun dort gelingt - ohne Pfarrer und ohne großes theologisches Vorwissen: wieso trauen wir uns vielfach nicht "drüber", das Wort Gottes zu einem "Wort des Lebens" für uns zu machen? - Schließlich: auf diese Art und Weise legen wir das rechte Fundament für das, was Leben in einem Seelsorgeraum bedeutet.
4. Wir segnen heute die Platte für den Altar in der Johanneskapelle. Seit Jahrhunderten wird uns überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um dessen in der Messe zu gedenken, was Christus uns durch Tod und Auferstehung erwirkt hat, das lebensnotwendige Brot gereicht für unser Unterwegssein aus dem Glauben in dieser Welt. Wir bekennen, auch heute, damit: Du Herr und Gott, Du, der Auferstandene, bist das Ziel unseres Lebens, auf das wir zugehen und das wir in unserem Leben hier in der Welt immer neu in den Blick nehmen: mit denen um uns herum die wie wir auf der Suche nach Gott sind, mit denen die wir als Nächste anerkennen und in denen uns der Herr selbst begegnet, vor allem in den Ausgegrenzten und Benachteiligten jedweder Art. - Sie merken hoffentlich, dass ich hier erneut unser Zukunftsbild zitiere, das uns ermuntern will, mitten in unserer Welt uns stärker als jene zu Wort zu melden, die eben genährt mit dem Brot des Lebens den Menschen und allem in der Welt begegnen wollen.
Die Lesungen, die verkündet wurden:
1. Lesung: Sir 3,17–18.20.28–29;
2. Lesung: Hebr 12,18–19.22–24a;
Evangelium: Lk 14,1.7–14.