Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. 775 Jahre ist nun hier diese Pfarrkirche genannt. Damit wird deutlich, wie sehr doch das Bekenntnis zu Jesus Christus als dem Messias in unserer Heimat eingewurzelt ist. Es ist zu bewahren und - gerade deswegen im Heute immer wieder neu zu ent-decken - unsere Aufgabe, die wir heute hier feiern, die wir uns zu Christus in diesem schönen Landstrich unserer Heimat bekennen. Wir tun dies - wie der Name dieses Ortes und damit auch dieser Pfarre sagt - wie Petrus, der erste der Apostel, der hier besondere Verehrung als Schutzpatron genießt. An Seinem Bekenntnis wollen wir Maß nehmen, das - betrachtet man seine Lebensgeschichte - in der Hingabe des eigenen Lebens am Kreuz seinen Höhepunkt fand.
2. Mit "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" wurden uns heute die bekannten Worte aus dem Matthäus-Evangelium verkündet. Es ist dies eine Erinnerung, weil Verinnerlichung unseres persönlichen Lebens und damit Glaubens. Als ich zum ersten Mal die hl. Kommunion empfing - und dies ist mir nach wie vor in Erinnerung - lehrte mich meine damalige Religionslehrerin, still innezuhalten und mein persönliches Glaubensbekenntnis zu sprechen: "Mein Herr und mein Gott!" Diese kleine Geste hat es mir angetan - und diese möchte ich Ihnen am heutigen Feiertag Ihrer Pfarre in Erinnerung rufen: nicht der Bischof, nicht der Pfarrer sind es, denen zu folgen meine Berufung ist, sondern Christus gilt es zu suchen und an ihm festzuhalten mit allem, was mir möglich ist. Darin manifestiert sich das mit den Lippen leicht ausgesprochene Wort des Glaubens. Wir alle wissen: in der Kirche und damit in Einheit mit dem Petrus von heute, Papst Franziskus, wird uns diese Einladung, unser Leben zu gestalten, im Heute vermittelt. Ich bin dankbar dafür, dass ich mich in dieser Gemeinschaft aufgehoben wissen darf, damit ich nicht in Versuchung gerate. Wir alle könnten sofort -zig Situationen benennen, die uns aus der älteren oder auch jüngeren Geschichte "lehren" könnten, dies nicht so zu sehen - es gibt einige Skandale, die uns durcheinander wirbeln; doch: dieses grund-legende Bekenntnis und damit die Anerkennung, dass der Herr unser Gott ist, und niemand sonst, die Zeit überdauern. Ich jedenfalls bete immer wieder für mich, dass ich meinen Dienst IHM entsprechend gestalte und IHM entsprechend lebe, damit das Zeugnis, das ich ablege, auch geglaubt werden kann.
3. "Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen" hat unser Herr Jesus Christus Petrus auf dessen Bekenntnis zugesagt. Auf einen kleinen Aspekt möchte ich hinweisen, der mir in den letzten Jahren einmal aufgefallen ist und der mich auch in meinem Dienst und den anstehenden Veränderungen unserer Gestalt, in der Steiermark Kirche zu leben, wichtig geworden ist: der Herr baut die Kirche, es ist Seine Kirche. Ich kann, darf und muss mich eigentlich in den Strom der Bekenner und Zeugen die Jahre herauf eingliedern, um wirklich "neu" heute Kirche zu leben. Ich kann sie mir nicht einfach zurechtrücken nach meiner Façon - nebenbei: dies geschieht ohnedies viel zu oft real und auch im virtuellen Raum. Sich aus Liebe wie ER den Menschen ausliefern ist die eigentliche Tradition, die uns abverlangt ist, und nicht das blutleere Festhalten an Formeln, die letztlich niemanden lösen aus den Verstrickungen dieser Welt. Gerade deshalb sagen wir mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil im "Zukunftsbild" unserer Diözese, dass uns die Menschen und deren Lebenswelt wichtig sind, dass wir uns alle miteinander gemeinsam in der Suche nach Gott unterwegs wissen und uns deshalb besonders der Armen und Bedrängten jedweder Art annehmen. Gerade deshalb sagen wir auch, dass wir vor Ort Kirche leben und gestalten - in unterschiedlichen Erfahrungsräumen, geeint durch das geweihte Amt, das uns die Orientierung am Haupt der Kirche, dem Auferstandenen, gleichsam garantiert. Gerade deswegen laden wir ein, uns selbst immer neu und tiefer in die Wirklichkeit des "füreinander" einzuüben, denn: "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt" (Joh 15,13). Dies lassen wir in den sog. "Seelsorgeräumen" Gestalt werden, um uns auch strukturell festzumachen am Gebot des Herrn, den Nächsten so zu lieben wie uns selbst. So sind wir und so wollen wir sein.
4. Dankbar für das Bekenntnis des Petrus damals sind wir heute hier zusammenkommen, um es dem ersten der Apostel heute nachzumachen in dieser Kirche, an diesem Ort und überall, wo wir uns zu unserem Christsein bekennen dürfen - gerade angesichts des Todes wird deutlich, aus welchem Geist wir leben [und gerade deswegen finde ich es gut und schön, wenn wir heute und hier auch die Aufbahrungshalle segnen]. Lassen wir darin nicht nach - und vertrauen wir in dieser Kirche darauf, dass der Herr auf den Felsen des Petrus und damit Papst Franziskus heute seine Kirche baut!
Die Schriftlesungen des Festtages:
1. Lesung: Apg 12,1–11;
2. Lesung: 2Tim 4,6–8.17–18;
Evangelium: Mt 16,13–19