Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
1. Ich hoffe, ich liege richtig. Aber mit der Sprache ist es halt so: die wird nicht immer gleich verstanden, da braucht es schon so etwas wie Pfingsten. Jedenfalls: der Begriff "Pennäler" hat was mit Schule und damit mit Lernen bzw. Bildung zu tun. Pfingsten ist, so behaupte ich einmal, demnach der "Einschreibungstag" für das Lernen und die Bildung derer, die sich zu Christus bekennen. Es fügt sich daher, dass der 77. Pennälertag zu Pfingsten einlädt, sich selbst erneut in die Schule des Christseins zu begeben, eben: sich zu bilden.
2. Was für Euch gilt, die Ihr aus ganz Österreich in diesen Tagen hier in die Montanstadt gekommen seid, gilt auch für mich. Ja: es ist alles andere als selbstverständlich, zu meinen, dass ein Bischof, ein Amtsträger der Kirche von vornherein schon ausgelernt hat. - Auch ich muss mich immer wieder u.a. im Gebet an Ereignisse aus dem Leben Jesu erinnern, wenn ich etwa in der Bibel lese und damit Sein Wort mir "einverleibe". Oder wenn ich jemandem über den Weg renne, denn ER hat ja gesagt, dass er in denen gegenwärtig ist, die "am Rand" stehen. In diesem Sinn fühle ich mich selbst immer und immer wieder eingeladen, aber auch herausgefordert, mich in die Sprache des Christseins einzuüben, die mir in die Wiege gelegt wurde, und die von allen verstanden wird - wie wir in der uns allen bekannten Lesung des heutigen Hochfestes gehört haben. Mitten drin in meinem Leben in unserer schönen Heimat, die mir ans Herz gewachsen ist, gehe ich mit anderen an der Seite und versuche als einer von vielen, die sich in den Fußspuren Jesu wissen, Freundschaft und damit Kirche zu leben. Mir ist aber eben auch klar, dass ich mich daher immer und immer wieder in das einzuüben habe und darüber immer mehr wissen muss, worauf es im Leben ankommt, das ich als Christ in dieser Welt gestalten will.
3. Daher: Bitte werdet nicht müde, Euch in die Schule des Evangeliums zu begeben, die lebenslanges Leben verlangt. Denn: unsere Welt braucht solche Schüler! Dringend wie Brot. Auf vielen Ebenen: dort, wo die Arbeit von Ihnen und Euch geleistet wird, genauso wie unter denen, mit denen Ihr Euch unterwegs wisst im Leben in den Familien, unter Freunden usw. Wir brauchen in der Welt Engagierte, die nicht nur ans Heute denken, denn morgen will diese Welt auch belebt werden können. Wir brauchen Menschen, die einstehen für Ihre Überzeugung, in der Nachfolge Jesu Christi ihren Lebensweg gehen zu wollen und sich aus diesem Blickwinkel offensiv für die Gestaltung unserer Gesellschaft einsetzen und gerade deswegen Dialog leben: das Wort "dazwischen" - so könnte Dialog übersetzt werden - ist nämlich der Auferstandene, der im Hl. Geist auf immer bei uns ist. Wir brauchen Menschen, und darunter wieder junge, die dafür eintreten, dass für das Leben in dieser Welt ein Miteinander in unterschiedlichen Charakteren und Standpunkten möglich, ja notwendig ist, um voranzukommen - und gerade deswegen alles daran setzen, dass wir in unterschiedlichen Lebenswelten nicht die Orientierung an den verlieren, der letztlich alle einen kann, Gott. Wir brauchen junge Menschen, die den Diskurs nicht scheuen und diesen auch üben, also nicht in Stammtischmanier krakeelen und andere niedermachen - und gerade deswegen an einer Welt mitbauen, die deutlich macht, dass alle in ihr dieselbe Würde genießen, die ich für mich persönlich in Anspruch nehme.
4. Heute ist Pfingsten, jenes Fest, an dem deutlich wird: Christen sprechen inmitten der Welt jene Sprache, die alle verstehen, die Sprache der Liebe - und ich setze daher unter anderem auf Euch!