Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Die Sterndeuter haben ihre Augen zum Himmel gerichtet, aber mit ihren Füßen sind sie unterwegs auf der Erde und in Anbetung verneigt sich ihr Herz."[1] Diese drei Gesten hat im vergangenen Jahr am heutigen Hochfest unser Papst in seiner Predigt zum Ausdruck gebracht. Und diese könnten auch als Umschreibung des Dienstes und Wirkens von uns als Getauften sein - immerhin sind wir es, die im Heute unserer Tage, die Gott mitten in der Welt, sogar im Kleinen unseres Alltags, erkennen (sollen). Priester, die mit uns unterwegs sind und Kirche leben, sind dabei mit allen anderen, die sich in der Seelsorge engagieren, Personen, die uns dabei helfen, diese Gesten nicht aus dem Auge zu verlieren. Ihr "Alt-"Pfarrer Josef Stuhlpfarrer leistet diesen Dienst nunmehr als Ehrenbürger mit dem, was ihm heute möglich ist. Und dafür ein großes "Vergelt's Gott!"
Also: es heißt, die Augen zu Himmel zu richten. Dort bekommen wir derzeit so manches präsentiert. Vieles davon ist alles andere als beruhigend. Arbeitslosigkeit, Rezession in der Wirtschaft; Krieg und Terror, Vertreibung und Tod an vielen Orten dieser Welt, mitunter sogar Christen gegen Christen oder Moslems gegen Moslems, immer aber Mensch gegen Mensch; Verunsicherungen sonder Zahl, die uns schon seit Jahren beschäftigen und die Menschen anfragen lassen, was denn wirklich zählt und bleibt. Das sind die Zeichen, die sich uns darbieten, wenn wir unsere Augen erheben.
Da wir aber - weil wir eben Christen sind - darum wissen, dass unser Herr uns im Heute entgegenkommt, heißt es nicht bloß den Blick nach oben zu richten und vielleicht abgehoben zu werden oder auch angesichts all dessen, was ich benannt habe, zu verzweifeln und zum Himmel zu schreien angesichts der vielen Not und Ungerechtigkeiten unserer Tage. Weil Gott einer von uns geworden ist, gilt es, IHN hier mitten unter uns zu entdecken als einen mitmenschlichen Gott im wahrsten Sinn des Wortes, also mit beiden Füßen am Boden. Er begegnet uns in Freuden - "Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren!" - genauso wie in den Leiden - "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Wir wissen darum und bekennen uns zu unserem Glauben: Nichts von uns Menschen ist unserem Gott fremd. Deswegen müssen wir uns auch vor nichts ängstigen. Es gilt lediglich, Ihm in alledem nicht auszuweichen.
Schließlich: die Sterndeuter haben mitten in der Welt Gott angebetet. Sie haben angesichts des Blicks zum Himmel und der Entdeckung, dass Gott mitten unter uns sein Zelt aufgeschlagen hat, alles was sie ausgezeichnet hat, IHM zur Verfügung gestellt, den sie in einem kleinen hilflosen Kind erkannt haben. Darin steckt die einfache "Aufforderung" an uns alle: wirklich alles, was uns ausmacht, IHM zu schenken, IHM anheimzustellen. Dann leben wir unsere Berufung als Christen in ihrer vollen Tiefe. Wie schnell wir jedoch als Menschen auch angesichts all dessen, was so vorgeht in unserer Welt, IHN aus dem Auge verlieren, uns auf unsere eigenen Kräfte verlassen und dabei letztlich dann doch nicht erfüllt leben, weil wir nur um uns selbst kreisen, das Eigene zum "Nonplusultra" erklären und die neben mir nicht mehr sehen wollen oder auch nicht mehr sehen können und damit freilich auch, weil wir nicht lieben, innerlich "sterben" und alles andere als fruchtbar sind.
[1] https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2024/documents/20240106_omelia-epifania.html