Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Ende der 16. Generalversammlung der Synode in Rom, die sicherlich für unsere Kirche weltweit das bestimmende Ereignis dieses Jahr war, meinte unser Papst unter Bezugnahme den heiligen Basilius den Großen: "Für die synodale Kirche, für die Mission ist es notwendig, dass das gemeinsam Besprochene mit Taten einhergeht. Und dies ist der Weg. All das ist ein Geschenk des Heiligen Geistes: Er ist es, der Harmonie schafft, er ist die Harmonie. [...] Brüder und Schwestern, möge diese Harmonie bestehen bleiben, auch wenn wir diese Aula verlassen, und möge der Odem des Auferstandenen uns helfen, die empfangenen Gaben zu teilen."[1] Mit diesen Worten nahm er sicherlich Bezug darauf, dass die meisten der 155 Abschnitte im Schlussdokument, das er als Teil seines ordentlichen Lehramts versteht, mit mehr als 90% Zustimmung verabschiedet wurden. Dies geschah, obwohl in den Jahren des aufeinander Hörens in allen Diözesen weltweit, in den Versammlungen der Bischofskonferenzen und der Kontinente und beim aufmerksamen Hinhören auf jene, die mit mir unterwegs sind, so manches Unterschiedliche bewusst angesprochen wurde. Deutlich ist: Wenn wir gemeinsam unterwegs sind als Kirche in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann gibt es unterschiedliche Ausprägungen des Kircheseins - und gerade dadurch wird Einheit in Vielfalt gelebt. "Die Ortskirchen und die Zusammenschlüsse von Kirchen sind jetzt aufgerufen, die Hinweise des Abschlussdokuments in den jeweiligen Kontexten umzusetzen, durch Prozesse des Unterscheidens und Entscheidens"[2], heißt es weiter. Und Papst Franziskus ergänzt unter Berufung auf sein Lehrschreiben "Amoris laetitia": "Natürlich ist in der Kirche eine Einheit der Lehre und der Praxis notwendig, aber das hindert nicht daran, dass es unterschiedliche Weisen gibt, einige Aspekte der Lehre oder einige daraus resultierende Konsequenzen zu interpretieren. Dies wird so lange geschehen, bis der Geist uns zur vollen Wahrheit führt [..], also bis er uns vollständig in das Geheimnis Christi einführt und wir alles mit seinem Blick betrachten können. Zudem können in jedem Land oder jeder Region stärker inkulturierte Lösungen gesucht werden, die auf Traditionen und lokale Herausforderungen Rücksicht nehmen".[3]
Trotz aller Verschiedenheiten leben wir gemeinsam in der Kirche, mit unseren unterschiedlichen Berufungen, Herangehensweisen und Lebensarten, dem Glauben Gestalt zu verleihen. Wir werden die Aufforderung unseres Papstes in den kommenden Monaten des nächsten, Heiligen Jahres ernstnehmen. Speziell mit der Diözesankonferenz wollen wir unseren Weg des Hinhörens auf das Kommen Gottes im Heute unserer Heimat angehen. Mehr als 150 Personen werden sich versammeln und zwischen Jänner und April, gemeinsam oder auch in Arbeitsgruppen, Umschau halten zu Fragen unserer Sendung oder - um erneut unser Zukunftsbild zu zitieren - um Gottes Melodie in uns aufzunehmen, die dann wiederum ausstrahlen soll ins Land. Unsere Kernthemen sind:
* Wie gehen wir mit dem Evangelium vom Leben der Menschen aus?
* Wie können wir gemeinsam im Glauben wachsen?
* Wie leben wir in Solidarität mit den Armen und Benachteiligten aller Art?
* Wie schaffen wir es, Räume für Neues zu eröffnen und Liebgewordenes loszulassen?
* Wie gelingt es uns, im Dialog zu bleiben und damit Vielfalt als Chance zu sehen?
* Was heißt es, heute aus Taufe und Firmung unser Engagement zu leben?
* Wie nehmen wir synodal gemeinsam unsere Verantwortung wahr?
* Welche Beiträge leisten wir zur Bewahrung der Schöpfung?
All diese Fragestellungen werden auch unter dem Blickwinkel junger Menschen, der Frauen, der Bildung, unserer Ressourcen und der Qualität kirchlichen Handelns beleuchtet.
Ich hoffe, dass wir mit dieser ersten Diözesankonferenz deutlich machen, dass wir - wo auch immer wir uns am Leib Christi als lebendige Glieder verstehen - unserer Berufung, Pilger der Hoffnung zu sein, gerecht werden. Diese Umschau, so ist es derzeit angedacht, wollen wir in Hinkunft alle fünf bis sieben Jahre in einer großen Runde durchführen, während die diözesanen Räte und Gremien und jene in den Pfarren und Seelsorgeräumen dann in ihren Bereichen Wege der Umsetzung überlegen.
Unser Ziel ist: Wir wollen uns einbringen in die Gestaltung unserer Gesellschaft, indem wir trotz unterschiedlicher Standpunkte aus der gemeinsamen Orientierung heraus miteinander unterwegs sind. Wegweiser für uns ist der Auferstandene, der für uns als Glaubende Weg, Wahrheit und Leben ist (vgl. Joh 14,16). Dieses Angebot tragen wir als Menschen mit unseren Stärken und Schwächen, mit Gelingen und da und dort auch Scheitern hinein in unsere Umwelt - jede und jeder von uns mit den Begabungen, die uns geschenkt sind. Das war in den vergangenen 366 Tagen so und ist unser Auftrag auch für das Jahr 2025. "Vergelt's Gott!", sage ich für all das schöne Lebenszeugnis, das von Getauften hinein in unsere Steiermark gegeben wird. Gehen wir gemeinsam weiter, damit Hoffnung in der Steiermark Hand und Fuß bekommt. Ich wünsche Ihnen ein segensreiches neues Jahr.
[1] Schlussworte des Papstes bei der Synode am 26.10.2024 https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-10/wortlaut-synode-katholisch-kirche-papst-franziskus-schluss-wort.html
[2] Begleitende Note zum Abschlussdokument der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Synode der Bischöfe von Papst Franziskus in einer nicht offiziellen Arbeitsübersetzung [https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/Note-von-Papst-Franziskus-zum-Synodendokument-25-November-2024.pdf]. Original: https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2024/11/25/0934/01866.html.
[3] Nachsynodales Apostolisches Schreiben Amoris Laetitia 3 (https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20160319_amoris-laetitia.html).