Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Bekenntnis zu Jesus, dem Sohn Gottes, drang rasch nach seinem Tod und seiner Auferstehung in die Welt hinaus. Einen Zeugen dieser Zeit haben wir heute im Blick: den hl. Stephanus. Er kommt - sein Name macht es deutlich - nicht aus dem Kernbereich jüdischen Glaubens, sondern aus dem Kreis derer, die im griechischen Umfeld gelebt haben. Auch sein Amt, das ihm und sechs weiteren von den Aposteln übertragen wurde, belegt die Ausbreitung der Kirche. Die Weitergabe der frohen Botschaft Jesu über Jerusalem und Israel hinaus musste angepasst werden, denn es gab Meinungsverschiedenheiten zwischen den Judenchristen und den griechisch sprechenden, nicht-jüdischen "Heidenchristen". Etwa über die Versorgung der Armen.
Stephanus macht deutlich, dass die Botschaft des Evangeliums und die Nachfolge Jesu Christi nicht bloß auf eine kleine Gegend der Welt beschränkt ist. Sie ist auch für Menschen anderer Sprachen und anderer Mentalitäten gedacht. - Die damit zusammenhängenden Herausforderungen sind auch heute virulent, in unserer globalen Welt, ist doch im Christentum die unantastbare Würde aller Menschen anzusagen. Und das ist leider noch immer nicht selbstverständlich. Deswegen sind Christentum und Kirche - derzeit - einmal mehr herausgefordert und bemüht, Jesus gerecht zu werden.
Stephanus macht durch seine Wahl bzw. Erwählung zum Diakon zudem deutlich, dass die Botschaft des Evangeliums keine schmeichelweiche ist, sondern herausfordernd für das alltägliche Leben. Es gilt, niemanden außen vor zu lassen, sich allen zuzuwenden und an Gottes Wort teilhaben zu lassen. Und das ist tatsächlich eine Botschaft, die alternativ ist zur egozentrischen Einstellung, nur das Eigene zu sehen und zu meinen, damit finde man im Leben das Auskommen.
Schließlich wird durch die Tatsache, dass Stephanus als erster Märtyrer für sein Bekenntnis zu Jesus in den Tod gegangen ist - eben haben wir ja das biblische Zeugnis davon gehört - ja, durch seinen Tod wird uns in Erinnerung gerufen, dass Glaube nicht immer selbstverständlich und akzeptiert gelebt werden kann. Das ist bis heute nicht anders: Die Verfolgung von Christen ist weltweit nach wie vor Thema und derzeit so schlimm wie seit vielen Jahrzehnte nicht.
Wenn wir das Kind in der Krippe feiern und damit die Zusage Gottes an die Menschen vom Frieden, dann ist die "Kehrseite" - oder sagen wir besser die "2. Seite der Medaille" - eben die, dass ein Bekenntnis zum Leben gefordert ist. Speziell durch die Zuwendung zu denen, die am Rand stehen, Arme, Bettler, Verfolgte, ist dieses Bekenntnis herausfordernd. Mitunter kann dies auch heute noch bedeuten, dafür das Leben zu riskieren. Nicht nur für einige Auserwählte, sondern für Christen auf der ganzen Welt. Dieser Gedanke mag Sorgen machen. Das muss er aber nicht, denn wir haben gehört: Wer bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet; so wie der hl. Stephanus. Was kann es Besseres geben?