Gott geht mit

Weihnachten rückt immer näher. Die letzte Woche vor dem großen Fest hören wir die unmittelbar der Geburt des Erlösers der Menschheit vorangehenden Erzählungen aus den Evangelien und Parallelen, gleichsam Hinweise darauf aus den Büchern des Alten Bundes. - Heute war es die Erzählung der Ankündigung der Geburt des Vorläufers Johannes im Tempel bei der Verrichtung des Dienstes.

Ich denke bei der Verkündigung dieses Evangeliums an Euch, die Ihr als Priester jahrzehntelang Dienst am Herrn gelebt habt. Und diesen auch gefeiert habt, weil ihr mit Eurem Sein zum Ausdruck bringt: Er, der Herr Welt, lässt die Menschen nicht allein. Er geht mit uns mit. Diese "Liebesbeziehung" Gottes zu uns, seinem Volk, wird durch die Sakramente immer wieder in Erinnerung gerufen. Daher möchte ich Euch dafür am heutigen Tag "Vergelt's Gott!" sagen, denn gerade unsere Welt, in der wir leben, ist ja voll von der Suche nach der eigenen Identität, die sich dann oft auch noch ängstlich von anderen abschottet und den Menschen versucht nur mehr sich selbst im Blick zu haben. Wir als Christen sagen einer solchen Lebensart gegenüber aber an, dass wir von Gott her leben - und dieses Geschenk Seiner Liebe täglich neu annehmen dürfen, auch wenn wir freilich zugeben müssen, dass wir - im Unterschied zu ihm - nur begrenzten Einblick in die Welt und in die Zeit haben.

Und auch heute kann und möchte ich Euch und allen hier genau dies (!) in Erinnerung rufen: Gott geht mit Euch - auch und gerade jetzt, wo Sie so manches an Unvollkommenheiten an sich selbst erfahren und dann und wann wohl auch nicht recht wissen, wie es weitergeht oder weitergehen könnte. Ich möchte Sie einladen, Zacharias ähnlich, nicht müde zu werden sich Gott als den einzuprägen, der Sie und Euch persönlich angeredet hat und Sie in Seine Liebe eingeschlossen hat - nicht nur für diese Welt, sondern auf ewig. Dann wird Weihnachten real. Für jede und jeden.