Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Leben Jesu ist nach wie vor faszinierend. Die ersten von ihm Berufenen sind hierfür Zeugen, aber auch heute geben nicht zuletzt jene, die in den Evangelischen Räten Jesu leben, beredt‘ Zeugnis davon. Daher möchte ich Ihnen, liebe Schwestern, die Sie sich ja auch als seine "Dienerinnen" bezeichnen, für Ihr Wirken hier an dieser Stelle in unserer Diözese Graz-Seckau ein herzliches "Vergelt’s Gott" sagen; nur zwei Jahre nach der erneuten Gründung Ihrer Gemeinschaft durch den damaligen Bischof von Augsburg Josef Stimpfle. Wo auch immer Sie sich in der Nachfolge Jesu Christi engagieren: Gott und den Menschen in Liebe zu dienen - damit könnte in großer Kürze Ihr Charisma umschrieben werden. Ein solches Leben ist, davon bin ich zutiefst überzeugt, gerade heute notwendig. Jesus zu folgen, ist ein so wichtiger Dienst an den Menschen.
Gerade angesichts der Fragestellungen des Menschen unserer Zeit braucht es Orientierung. Diese zu geben ist ein wesentlicher Dienst. Ein Moment desselben ist es, Gott in Erinnerung zu rufen: mit Ihrer Ordenstracht, mit Ihrem Leben machen Sie deutlich - mitten in Graz - Gott ist nicht fern von uns, Gott ist ganz nah, er ist bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt. Für IHN einzustehen, der ganz und gar die Menschen und unsere Welt liebt, also marianisch zu leben, ist ein besonderer und besonders wichtiger Aspekt Ihrer Berufung und genau genommen der Berufung von allen, die sich in den Fußstapfen des Herrn sehen. Das kann da und dort Unverständnis, mitunter sogar Ablehnung mit sich bringen - das Evangelium des heutigen Sonntags macht dies ohnedies deutlich. Dennoch: Seine Liebe zur Welt und zu jedem und jeder in ihr anzusagen, ist die erste und alles entscheidende Botschaft derer, die sich Christen nennen und dem entsprechend leben wollen.
Ja: Unsere Welt, die immer komplizierter wird, "schreit" förmlich nach Hilfe für ein klar ausgerichtetes Leben. Ihre Orientierung ist Ihre Ordensgemeinschaft mit Ihrem Charisma. Damit leben Sie bewusst für diese Welt. Hier ist es die Sorge um Menschen, die sich selbst nicht mehr zu helfen imstande sind - und dafür gebührt Ihnen vielfacher Dank, auch deswegen, weil Sie Jahre hindurch meinen Vor-Vorgänger, Bischof Johannes, in Ihrem Haus beherbergt hatten und damit deutlich gemacht haben: Jesus steht und geht mit denen, die am Rand leben, die nicht mehr den vermeintlich hehren Idealen unserer Leistungsgesellschaft entsprechen und nicht mehr jung, dynamisch und "vollkommen" sind. Sie machen deutlich: die Liebe Gottes als Orientierung für unser Leben bedeutet, das Leben zu schützen - in all seinen Phasen, weil Gott ein Freund des Lebens ist. Die Heilungen, die immer wieder in der Bibel berichtet werden, sind beredte Zeugen für diesen Aspekt unseres Kirche-Seins.
Schließlich geben Sie durch Ihr Sein auch ein Zeichen in einer taumelnden Welt: dort, wo Kriege mit Worten oder Waffen ausgetragen werden, machen Sie deutlich: Wir orientieren uns am Herrn des Lebens und damit an der bedingungslosen Liebe. - Mittendrin in all den Verunsicherungen einer Welt, die immer komplexer wird, zeigen Sie durch Ihr Beten und Wirken an, dass ich zur Ruhe kommen kann, wenn ich Gott aufrichtig suche und nach Seinem Willen frage. - Inmitten von allen Krisen, die diese Welt erschüttern, geben Sie mit Ihrem Noviziatshaus ein deutliches Zeichen dafür ab, dass in Gott der Halt zu finden ist, nach dem sich viele sehnen, die getrieben sind und durch die Zeit taumeln.
Der erste durch einen Prozess Heiliggesprochene, der Patron dieser Kirche hier in St. Ulrich, möge Ihnen in Ihrem segensreichen Wirken, liebe Schwestern, auch in Hinkunft Segen und Begleit