Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Herr, wir sind gemeinsam durch unsere Stadt gezogen - Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Christen aus vielen verschiedenen Ländern, Menschen in unterschiedlichen Verantwortungen für unsere Stadt, unser Land und die Kirche, Katholikinnen und Katholiken unterschiedlicher Berufungen. Mit Dir in unserer Mitte - hierher zum "Platz der Versöhnung", an dem 1981 der steirische Katholikentag seinen Abschluss gefunden hat. An diesen prägenden Ort, von dem aus am Ende der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung 1997 unter dem Leitmotiv "Versöhnung - Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens" die Christinnen und Christen zurück in ihre Heimatländer gesendet wurden. Hier, an diesem Ort, wissen wir uns also mit den Katholikinnen und Katholiken unserer Heimat eng verbunden und bringen auch die Christinnen und Christen des gesamten Kontinents vor Dich hin. Damit bekennen wir deutlich: Geschwisterlichkeit und Versöhnung tun uns auch heute not und gut. All das leben wir mit Dir verbunden und auf Dich hin ausgerichtet. Damit wollen wir mitten im Leben unserer Landeshauptstadt deutlich machen, dass wir unseren Beitrag zu einem gelingenden Miteinander und damit auch zum Frieden unter den Menschen leisten wollen.
Weil Du der Weg bist, den wir gehen wollen und sollen, können wir nicht einfach das Auseinander so mancher Gruppen und Meinungen dulden unter denen, die hier leben. Zu oft werden auch noch so berechtigte Einzelinteressen zur Wahrheit für alle erhoben und das gelingende Miteinander in Gesellschaft und Kirche wird so in Frage gestellt. Weil wir auf Dich, Gott, schauen, der Du uns auf unseren Lebenswegen vorangehst und damit deutlich machst, uns nicht allein zu lassen. Durch Dich sind wir zu einem geschwisterlichen Lebensstil herausgefordert, der uns wirklich zu Schwestern und Brüdern macht. Lass daher, o Herr, alle Bemühungen um das Miteinander in der Gesellschaft, in Europa, in unserem Österreich, in der Steiermark und in den Kommunen, so erfahrbar sein, dass das Gemeinwohl im Blick ist und nicht Einzelinteressen. Das große Ganze statt partieller Wahrnehmungen und statt des Blicks zurück, so verführerisch all das auch sein mag. Lass, Herr und Gott, aber auch das gemeinsame Voranschreiten in unserer Kirche - hier in Graz-Seckau wie weltweit - vertieft erfolgen, sodass immer deutlicher das, was Synodalität meint, als Realität erfahren wird - dass wir einander vorurteilsfrei begegnen und zuhören. Ja: Weil Du der Weg bist und uns auf unserem Voranschreiten nicht allein lässt: Lass uns aufeinander zugehen, vertreibe all die Tendenzen, aufeinander loszugehen, damit deutlich wird, wie sehr Du uns weltweit verbindest und die Menschen aus allen Völkern, Sprachen und Nationen einst. Lass uns Dich nie aus den Augen verlieren, damit wir alle frohen Mutes zu Dir hin unterwegs sind und nicht der Versuchung erliegen, unsere Vorstellungen zu den allein selig machenden zu erklären. Lass uns Wege des Friedens gehen und Frieden bereiten!
Ja, Herr: Du bist der Weg. Diesen Weg versuchen wir mit unseren je eigenen Fähigkeiten und Charismen zu gehen. Gerade deshalb vertraue ich Dir all jene an, die Wege des Lebens auf unserem Planeten auch für nachfolgende Generationen eröffnen wollen und sich dafür einsetzen. Lass uns hierbei die eigenen Interessen ins Gefüge des Ganzen einflechten, damit die uns anvertraute Schöpfung für unsere Nachkommen gut lebbar ist. Stärke unsere Aufmerksamkeit für diesen Weitblick und hilf uns, nicht müde zu werden, das Leben im Blick zu haben, das uns in unterschiedlichen Facetten anvertraut ist. Ja, weil wir um Dich wissen, Herr, können wir nicht anders, als jene wach wahrzunehmen, die am Rand stehen, die zu wenig haben für ein Fortkommen bei uns und in der weiten Welt. Weil wir Dich ernst nehmen, können wir nicht anders, als uns für Bildung einzusetzen und die Sorge um Kranke und Notleidende einzumahnen und uns selbst aufzumachen auf einem Weg, der vielen auf unserem Planeten ein Dasein, das unserer Würde entspricht, ermöglicht.
Wir staunen - zumal heute, Herr, für wie viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen Du Orientierung und Maß bist. Vielfach leben wir auch als Katholikinnen und Katholiken leider nicht die weltweite Dimension unseres Getauftseins und kreisen stattdessen um uns und unsere nächste Umgebung. Verdächtigungen und plumpe Gehässigkeit sind so manchen nicht fremd, die sich zu Dir bekennen. Doch Du bist ein Gott für alle. Und nur wirklich gelebte, universale Geschwisterlichkeit kann und wird uns voranbringen. Deshalb stärke uns darin, allem entschieden entgegenzutreten, was mit Krieg und Anfeindungen im Kleinen der unmittelbaren Umgebung wie im Großen zwischen Völkern und Nationen zu tun hat. Damit Dein entschiedenes "Ja" vom Anfang an unter uns Menschen nicht weiter verdunkelt wird. Lass uns Unrecht als solches klar benennen, aber auch Dein Lebenselixier Barmherzigkeit leben, damit Zuversicht und Hoffnung erfahrbar bleiben in alledem, was derzeit weltweit aus dem Ruder läuft und vielen den Atem raubt.
Du, Herr, bist unser Weg. Hilf uns, diesen energisch und mit Zuversicht zu gehen, damit die Welt erkennt, wessen Geistes wir sind und damit die Welt mehr und mehr eins wird. Begleite uns mit Deinem Segen.
Amen.