Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Christus also will Paulus erkennen. Und diesen Wesenskern seines Lebens will Paulus mit denen teilen, die in Philippi Christus nachfolgen. Als "Wort des lebendigen Gottes" hat Paulus es uns heute und hier gesagt. Worin diese Erkenntnis besteht, klingt uns hoffentlich auch noch im Ohr: "Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden, indem ich seinem Tod gleich gestaltet werde". Christsein ist um keinen geringeren Preis zu haben, es ist alles andere als bloß kulturelles Beiwerk für unseren Landstrich, es ist unser Leben. Die Erkenntnis Jesu geht weit tiefer als so manche Debatte um das Kreuz im öffentlichen Raum geführt wird: es geht nicht um ein Objekt "außerhalb meiner Person": das Kreuz und damit Sein Tod ist mein Leben.
2. Dass dem so ist, ist ohnedies in das Dasein von vielen von uns "eingeschrieben". So manche tragen "Binkerl" mit sich: Krankheit und Leiden, Sorgen in der Familie, Fragen rund um das Wohlergehen der Lieben, die einem anvertraut sind, Herausforderungen und auch Überforderungen in der Arbeit und vieles andere mehr. Wenn aber der Tod Christi unser Leben prägt, weil wir ja IHM gleichgestaltet sind, dann ist damit der Wesenskern unseres Seins zum Ausdruck gebracht und nicht bloß "etwas", das uns widerfährt, auch wenn es schreckliche Ausmaße annimmt. - Was also könnte diese Gleichgestaltung bedeuten? Und: wie bestimmt sie das Dasein in der Nachfolge, wie mein persönliches Leben?!
3. Tod - und das sollte eigentlich für diesen Gedanken genügen - ist das extremste "außer sich Sein des Menschen": er wird sich selbst genommen. Den Tod "zu leben", um es so auszudrücken, ist die Prägung christlichen Seins. Sie ist Liebe, denn wenn ich liebe, ent-äußere ich mich, mache ich mich auf den Weg zum Du, bleib nicht bei mir selbst stehen und dem, was mich - vermeintlich - ausmacht. Wenn ich liebe - um es übertragen zu formulieren - "sterbe" ich mir selbst. Auch unser Herr hat dies einmal in Worte gekleidet, wenn er gemeint hat, dass niemand eine größere Liebe hat, als wenn er für seine Freunde stirbt. Diese Liebe ist aber in ihrem Sein nicht von Gefühlen und menschlichem Maß bestimmt, diese Liebe ist das, wie Gott lebt, agape. Und Jesus hat dies uns vorgelebt - mit Seinem ganzen Sein - in Gedanken, Worten und Werken. Nicht nur zeitweise, sondern "immer". Von daher ist es ja auch zu verstehen, dass wir alle lieben sollen, den ersten Schritt auf andere zu machen, die Feinde lieben sollen und die Nächsten wie uns selbst zu lieben beauftragt sind. Diese göttliche Liebe ist es auch, die in dieser Welt zu leben unsere Berufung ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
4. Die in unserem Zukunftsbild angegebenen Aspekte und Leitmotive sind letztlich Konsequenzen aus einem Leben mit Gott. Dieses, unser Zeugnis wollen wir auch bewusst in die nächsten Jahre unserer Kirche in der Steiermark hineintragen. Nehmen wir daher die "Melodie Gottes" in uns auf! Die Welt, in der wir leben, hat unser Zeugnis nötig, weil das Evangelium Frohe Botschaft für die Menschen damals und heute ist!