Feuer in die Welt bringen

1. Ich hoffe, dass in den vergangenen Tagen ein wenig von der Erfahrung des Mose damals spürbar war mitten unter Euch: "heiliger Boden", "entfachtes Feuer", das einerseits Euer Leben ganz einnimmt und zugleich alles andere als verzehrt, indem es eindringt in diese Welt als Feuer des Lebens, das anzieht und - weil es Licht ist - Orientierung gibt. Diese haben wir in einer Welt wie der unsrigen ja auch wirklich notwendig. Dafür, dass Ihr Euch für eine solche Erfahrung(smöglichkeit) Zeit ausgespart habt und dafür, dass Ihr hierbei gut begleitet wurde, sei auf diesem Weg einfach ein großes Danke gesagt.

2. Ihr habt Euch - wie Mose damals - hinaus gewagt auf "fremden Boden", also auf eine Lebenswirklichkeit, die alles andere als Eure alltägliche Lebenserfahrung ist. Ja - es stimmt: oft ist es so, dass ich mein Leben angesichts Gottes (nur) dort ent-decke, wo ich nicht bei mir selbst bin. Über mich hinaus zu gehen, um mich Ihm anzuhangen: das ist Aufgabe meines Lebens.

3. Ihr habt - so hoffe ich - ein Stück weit die Stimme Gottes (vielleicht in Form auch eines menschlichen Engels?) gehört: Sein Wort ist tatsächlich etwas, das brennt, weil es alles andere ausmerzt, aber mich zu einer Person "macht", die leuchtet und so zu einem Wegweiser "macht", an dem Orientierung genommen werden kann. Ja: unser aller Leben ist es, das für andere in der Welt wegweisend sein soll. Dazu sind wir gesendet - und dieses ist die Botschaft, die wir verkünden dürfen [oder, um es mit dem hl. Franziskus zu sagen: wenn es notwendig ist, soll für Verkündigung auch das Wort gebraucht werden].

4. Und was erleben wir dort, jenseits unserer "normalen" Welt, in der Begegnung mit dem, was "brennt"? - Wir nehmen auf die Reise unseres Lebens den mit, der sagt: "Ich bin mit dir. Auf unterschiedliche Weise, eben, wie du es im Heute, im Jetzt nötig hast. Vertrau darauf! Und: bringe diese Hoffnung durch dein Leben hinein in unsere Welt!

Die verkündeten Lesungen des 3. Fastensonntagfs Lesejahr C:
1. Lesung: Ex 3,1–8a.13–15;
2. Lesung: 1Kor 10,1–6.10–12;
Evangelium: Lk 13,1–9"