Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. "Steh auf, werde licht, Jerusalem, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des HERRN geht strahlend auf über dir." In der ersten Lesung des heutigen Festes wird das Offenbarwerden Gottes mitten unter der Menschheit deutlich. In der Geschichte der Sterndeuter aus dem Osten wid deutlich: die ganze Welt ist dort versammelt, wo Jesus geboren wurde. Die Bildwelt des Jesaja macht darüber hinaus mit dem Licht-Spiel zwischen Licht und Schatten deutlich, dass Gottes Mitsein mit dem Menschen ein kosmisches Ereignis ist. Wesentlich ist bei beiden Erzählungen ist, dass Licht und Orientierung hinein kommt, zu uns kommt, die wir anscheinend in der Dunkelheit leben und herumirren, nicht weiterwissen, anstehen. Wir erleben das fast täglich. Uns also wird durch die Orientierungsmöglichkeit Zukunft und damit Halt geschenkt. Wenn wir die Sterndeuter, über denen die Herrlichkeit des Herrn strahlend aufgegangen ist, ernstnehmen, dann könnten wir sagen: Auch Menschen, die bislang nicht um Gott wissen, können sich nach ihm orientieren.
2. Uns ist damit aufgegeben, weil wir ja um den Sohn Gottes wissen, in einer Welt, die von vielen Dunkelheiten geprägt ist, IHN, Jesus, immer neu aufgehen zu lassen als Licht und Wegweisung für das menschliche Dasein. Ich möchte daher uns alle am heutigen Festtag ermuntern, uns täglich neu unter diesen Schein, ja unter sein Licht zu stellen. Das ist gar nicht so schwierig und kann schon am Morgen beginnen - mit einem Kreuzzeichen, mit dem wir uns in Seine Obhut begeben. Dies kann auch geschehen, wenn wir uns in das Wort Gottes, in die Bibel vertiefen und nicht nur lesen und meditieren, sondern das Wort Gottes in unserem Alltag hinein übersetzen und anwenden. Jesus als Orientierungspunkt ernst und anzunehmen geschieht freilich auch in der Feier der Sakramente - und, vergessen wir dies nicht, jedesmal, wenn wir IHM in unseren Nächsten entgegentreten.
3. Jene, die einen solchen, an Jesus orientierten Weg schon zurückgelegt haben, lehren uns: Ein solches Leben ist alles andere als eintönig. Es ist erfüllend. Obwohl es nicht einfach ist, jede(n) (!) vor IHN hinzubringen und von IHM her zu betrachten und jede Situation wahrzunehmen als eine unter dem Schein der Herrlichkeit des Herrn. Ein Leben in den Spuren Christi mag auch für so manche nicht populär sein - es werden ja auch bei uns immer mehr Menschen, die von sich sagen, keinem religiösen Bekenntnis anzugehören. Aber uns und vielen gibt die Orientierung an Christus dennoch Halt - Halt auch in herausfordernden Situationen und in schier ausweglosen Augenblicken. Als Christen wissen wir, dass die Herrlichkeit Gottes über uns aufgegangen ist. Als Menschen, die dem Stern [über] Jesus folgen, stellen wir uns in eine Linie mit vielen Millionen, die dies die Geschichte herauf getan haben. Die auf diese Weise Trost und Erfüllung gefunden haben. Allein das mag genügen, um jenen, die die Lebensweise von Christen heute infrage stellen, antworten zu können. Etwa, dass es in einer wirklich gelebten Toleranz möglich sein muss, sein eigenes Leben nicht nur auf sich und das eigene Fortkommen zu bauen, sondern sich aufzumachen nach dem Licht. Sich Jesus als Vorbild zu nehmen. Jenes Leben, das unter dem Stern als Kind Gottes angebetet wurde und das uns in seiner Liebe, die bis zum Tod ging, Wegweisung und Halt ist. Alle Tage und jederzeit.