Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Wir feiern Weihnachten. Und wir alle haben sicher eine Krippe im Kopf; zumindest nun, da ich das erwähnte habe. Und damit sehen wir auch das Holz, die Krippe selbst, in die der neu geborene Sohn Gottes als König der Welt gelegt wurde. Schon früh in der Christenheit haben Gelehrte dieses Holz als Hinweis auf das andere Holz interpretiert, das am Ende des irdischen Lebens Jesu aufgerichtet wurde - das Kreuz. Damit wird ausgedrückt: Das Leben kann großartig sein. Es ist aber auch alles andere als bloß "himmlisch", es kennt auch Armut, Probleme, Abgründe und Scheitern. Ja, es kennt den Tod.
Die Kirche wird nicht müde, Leben und Sterben immer zusammen zu sehen. Wenn wir gestern die Geburt Jesu gefeiert haben, dann wird uns im ersten Märtyrerschicksal des hl. Stephanus heute deutlich, dass auch der Tod dazu gehört - als Ende des Sterbens, aber nicht als Ende des Lebens. Und dass es immer wieder gar nicht einfach ist, sich zu diesem Jesus zu bekennen so wie der hl. Stephanus das gemacht hat. - Wir wissen ohnedies, dass dieses Jahrhundert jenes mit der größten Christenverfolgung weltweit ist und damit deutlich wird, welch großes Geschenk uns bereitet ist, hier in Österreich unseren Glauben frei leben zu können. Mehr noch - hier ein gutes Leben führen zu können.
Wir bekennen uns zum Schöpfer der Welt inmitten von Menschen, die vielerlei Arten kennen, ihr Leben zu gestalten. Und mitunter tun wir uns schwer damit, dass bei weitem nicht mehr alle sich zu Christus bekennen. Die Zahl derer nimmt zu, die einen anderen als den christlichen Glauben haben und auch die Zahl derer wächst, für die Gott ein Fremdwort geworden ist. Mitunter hören wir auch laut vorgebrachte Äußerungen dieser Minderheit. All das ist für mich nicht bedrückend, auch wenn wir erst lernen müssen, diese Entwicklung, in der wir drinstecken ob wir wollen oder nicht, nicht als bloßen Niedergang zu interpretieren. Denn weltweit betrachtet ist es ja eher die Ausnahme, dass Christen große Mehrheiten in der Bevölkerung bilden.
Wie aber mit dieser Situation frei umgehen? - Ganz einfach ohne Furcht zu dem zu stehen, das uns leben lässt. Der Glaube ist Gott sei Dank frei. Und so gesehen ist es ein Wunder, wie viele sich ohne Zwang zu Jesus bekennen - auch wenn dies da und dort vielleicht nicht kirchlich zum Ausdruck gebracht wird. Wenn aber ER uns wirklich viel bedeutet: Wieso stehen wir nicht mehr zu unserem Glauben, beginnend beim Kreuzzeichen vor dem Essen oder dem Weihwasser zu Hause? Ausgedrückt aber auch dadurch, dass wir uns mehr in den Glauben vertiefen, die Bibel und andere geistreiche Texte lesen, damit wir auskunftsfähig sind und dies nicht bloß den "Experten" überlassen, da wir ja alle durch Taufe und Firmung Experten im Leben mit Gott sind? Da gibt es viele Schätze zu entdecken.
Sich zu Christus zu bekennen mag - und das wird uns am Stephanitag deutlich - da und dort Herausforderung sein. Andererseits: Was kann uns Schöneres widerfahren, als nach der Hoffnung, die uns erfüllt, gefragt zu werden? Stärken wir - gerade heute! - in einem freien Land, das vielen auf der Welt nicht geschenkt ist, unsere Hoffnung des Lebens! Und geben wir diese weiter, damit auch andere gestärkt werden.