Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die große Sehnsucht der Menschen ist das Leben. Gerade angesichts des Todes wird uns dies neu bewusst. Wer auch immer von Ihnen in den vergangenen Monaten gegangen ist, ob jung oder alt, absehbar, überraschend oder nach langer Krankheit, und wie auch immer die Umstände des Todes gewesen sein mögen - in uns Menschen regt sich die Frage: Das kann doch nicht alles gewesen sein?! Gerade angesichts des Todes stellt sich die Frage nach dem Leben!
Natürlich: diese Frage hat nun für Sie als Verwandte, als Freunde, einen anderen Klang als vielleicht noch vor ein paar Wochen oder Monaten. Das, was "Leben" genannt wird, hat einen anderen "Beigeschmack", es wird ihm "neu" begegnet, vertieft vielleicht. So wie heute hier in Gleisdorf.
Eben haben wir ein Wort aus dem letzten Buch der hl. Schrift vernommen: Da ist von Licht die Rede und damit von Orientierung für unser Sein, für unseren (Lebens-)Weg, den wir zurücklegen. Und davon, dass Gott selber diese Orientierung ist für die Menschheit. Wir werden wegen dieser Botschaft, die seit 2000 Jahren rund um die Erde verkündet wird, Lichter entzünden. Sie sind Zeichen dafür, dass wir fest daran glauben, dass Gott das Leben Ihrer Lieben mit Seinem Licht ergriffen hat, dass jene, um die wir hier - berechtigt – trauern, "neues", eben "Gottes Licht" wahrnehmen und damit ihr eigenes Dasein den Glanz der Ewigkeit widerstrahlt. Dieser Glaube nimmt nichts vom Schrecken des Todes, er ist auch nicht billige Vertröstung auf ein Jenseits. Es bedeutet schlicht das Ernstnehmen all dessen, was Jesus Christus Zeit seines Lebens hier auf Erden gewirkt hat und was sein Tod und seine Auferstehung bedeuten.
In seinem Erdendasein - das ist uns allen bekannt - hat er nichts sehnlicher getan, als Menschen zum Leben zu verhelfen, zu einem "guten" Leben, das nach menschlichem Ermessen vollkommen genannt werden kann. Gerade deswegen - Andeutungen davon haben wir eben im Evangelium vernommen - will er für alle (!) nach seinem Heimgang Wohnung/en bei Gott errichten. Mit seinem Tod hat Jesus das Schicksal aller Menschen geteilt, in der Botschaft von Ostern und vom leeren Grab aber wurde deutlich, dass unser Menschsein größer und weiter angelegt ist als auf ein paar Jahre/Jahrzehnte in dieser Welt. Aus dieser Perspektive gewinnt jedes menschliche Leben neues Gewicht: Das, was zählt, ist das Licht, das Gott uns für unseren Lebensweg schenkt und den Weg ausleuchtet zum Himmelreich.
Sie alle lade ich daher ein, sich selbst dieser Perspektive (neu) zu stellen: Ihr eigenes Leben ist mehr als das, was Sie persönlich wahrnehmen. Es ist eines im Lichte Gottes - und das auf ewig!