Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das mit Jesus ist eine spezielle Sache. Alle heute Anwesenden - die Ordensfrauen und alle, die sich mit ihnen in den Einrichtungen der sogenannten "Grazer Schulschwestern" tummeln - machen es deutlich: er fasziniert heute immer noch. So wie wir zuvor im ersten Petrusbrief gehört haben: "Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn." Er lädt jede und jeden von uns ein, in seine Fußstapfen zu treten, also ein Leben zu gestalten, das aus der Verbundenheit mit IHM und den Nächsten erwächst - so wie bei einem Weinstockgleichnis, das wir auch gerade gehört haben.
Das heißt als erstes: Hören wir auf Jesus. Das wird auch "Gehorsam" genannt. Ich danke den vielen hunderten Ordensfrauen, die seit nunmehr 180 Jahren hier in unserer Heimat und mittlerweile auch in anderen Ländern, sogar in Übersee, dieses "Hören auf Jesus" praktizieren, um IHN zu erkennen und ihre Freude und Erfahrung weiterzugeben: Ja, wenn wir Jesus immer besser kennenlernen, wenn wir uns von IHM bilden lassen, dann wird unser Leben gelingen und erfüllt werden! Danke also für dieses Zeugnis, das in vielen Werken mitten unter den Menschen tagtäglich praktiziert wird.
In Jesu Fußstapfen zu gehen, bedeutet als zweites, IHN immer im Blick zu haben. Im Gelübde, das jene ablegen, die im Orden leben, wird dies dann "Keuschheit" genannt. Ich gestehe: ein solcher unverwandter Blick auf IHN, den wir alle unseren Herrn und Meister nennen, ist gerade heute wichtig, wo es so viele Lebenspläne gibt, so viele Möglichkeiten, das eigene Dasein zu gestalten, so viele Wege, die man gehen kann. - All die Ordensfrauen, die diesen evangelischen Rat gelebt haben und leben, machen deutlich: Immer auf Jesus zu schauen und den Blick des Lebens nicht von ihm abzuwenden, macht reich und reicht aus für ein gelungenes Dasein inmitten unserer Welt. In den Werken, die im Geist der Gründerin der Kongregation, Antonia Maria Lampl, seit nunmehr 180 Jahren geschaffen wurden, wird genau dieser Zweck verfolgt. Im Leben schaut das freilich für jeden Menschen anders aus, weil die Welt, in der wir leben, für uns alle eine je andere ist. Was uns eint, ist unser gemeinsames Haus "Schöpfung" und unser Anspruch, dessen Schönheit zu bewahren.
Schließlich gibt es noch einen dritten sogenannten Evangelischen Rat von Jesus, den Ordensfrauen leben und damit vor unserer Welt deutlich machen, wie wertvoll das Evangelium ist. Er nennt sich "Armut" - und das ist was anderes als Blöße. Es bedeutet, darum zu wissen, dass ich als Mensch unendlich wertvoll bin ohne diverse Güter, die in diesem Leben Reichtum vorgaukeln. Es bedeutet auch, dass ich mein Leben nach Gottes Willen hintanstellen kann und darf, weil ER mich als Mensch mit einer Würde ausstattet, die durch nichts und niemanden genommen werden kann. Die Ordensfrauen, die aus dem Geist des heiligen Franz von Assisi leben, machen dies durch ihren Einsatz deutlich. Sie selbst werden - auch im bildlichen Sinn - "arm", um damit die anderen "reich" zu machen, also erfahren zu lassen, dass sie einen großen Wert haben. Bildungseinrichtungen dienen genau diesem Zweck. Nämlich sich als Menschen eben dort in rechter Weise zu erfahren, wo ich liebe und nicht bei mir selbst stehen bleibe.
"Viel Glück und viel Segen!", wünsche ich Ihnen, liebe Ordensfrauen. "Viel Glück und viel Segen!", möchte ich aber auch allen sagen, die aus dem Geist des Evangeliums hier und auf anderen Kontinenten gelehrt und so gebildet werden, dass ihnen ein christliches, ein gutes Leben gelingen kann.
Lesung: 1Petr 1,3–9;
Evangelium: Joh 15,1–8
Der Leiter des Ressorts Bildung, Kunst & Kultur im Bischöflichen Ordinariat, Schulamtsleiter Walter Prügger hielt den Festvortrag.
Dieser kann hier als Manuskript heruntergeladen werden.