Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ich traue mich zu behaupten, dass Sie mit Ihrer Blasmusik- und Volkskulturwallfahrt im Innersten etwas von dem spüren, was zuvor in den liturgischen Texten der sogenannten "Mariazeller Messe" verkündet wurde. Denn nicht nur eine Einladung hat sie veranlasst hierherzukommen, sondern etwas, das nicht so leicht in Worte zu fassen ist, das Jesaja aber fast hymnisch angesichts der Bedeutung Jerusalems ausgedrückt hat. Ich hoffe, dass ich hier niemanden vereinnahme. Ja - Sie und viele Tausende aus aller Herren Länder werden jährlich von dieser einst kleinen Zelle im obersteirischen Hinterland angezogen. Sie bringen Ihr Leben mit - und heute besonders das, was sie verbindet: die Freude am Musizieren und auch die Freude daran, sich in dieser, in unserer Welt zu wissen; mit allem, was dazugehört.
Lassen Sie mich die Gelegenheit nutzen, um einiges davon zu benennen, was uns hierher "zieht", was uns "anzieht". Mariazell ist das Ziel von vielen Wallfahrten - und auch Sie sind auf unterschiedliche Weise hierhergekommen. In Mariazell wird also etwas von dem deutlich, was Orientierung bedeutet und damit unserem Leben Ausrichtung gibt. - Die kleine Holzstatue, die meistens in prächtige Kleider gehüllt am Gnadenaltar steht, macht es uns vor: Es ist ER, Jesus, den wir als den Herren unseres Lebens bekennen. Und es ist Maria, seine Mutter, der wir uns als Vermittlerin zwischen uns und Gott anvertrauen. Maria, die ganz nahe bei Gott die Größe unseres Herrn preist und über Gott, unseren Retter jubelt, wie wir zuvor gehört haben. Ich möchte Sie ermuntern: Stehen Sie zu Christus! Ich weiß, so manches in der Welt macht es uns nicht immer leicht, doch jedes Problem ist gleichzeitig ein Verweis auf den Auferstandenen, der uns in allem zur Seite steht. Nach dieser Ausrichtung werden alle letztlich beurteilt werden. Und die Jahrhunderte herauf ist es trotz allem, was an Betrüblichem passiert ist, der innerste Kern der Kirche geblieben, die Menschen auf ihrer Suche nach Gott zu begleiten. Ich weiß auch, dass dies heutzutage nicht immer als "schick" betrachtet wird, und dennoch gilt: die Geschichte des Glaubens ist geprägt von Gestalten, die nicht dem Mainstream und gewissen Meinungsblasen gefolgt sind. Kirche und Gesellschaft sind immer auch dort "groß" gewesen, wo es Menschen gab, die sich - trotz aller Widrigkeiten - zum Auferstandenen bekannt haben. Also noch einmal: Stehen Sie zu dem, was Sie persönlich leben lässt und das Sie heute an diesem Gnadenort zum Ausdruck bringen. Wo auch immer Sie selbst sich auf dem Weg des Glaubens befinden, ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass Sie mit vollem Herzen hier sind, um an der Gnade teilzuhaben.
Ein zweiter Gedanke: Orientierung an Christus gibt und schenkt Ordnung im Leben. Es geht ohnedies derzeit vieles in einer immer komplexer werdenden Welt durcheinander. Ich selbst muss mich auch mitunter am Riemen reißen, nicht der anscheinend uns innewohnenden Art des Jammerns und wehleidig Seins zu erliegen und dem Alten nachzutrauern. Sagen wir stattdessen "Ja!" zur Orientierung an IHM - der Sonntag als Tag der Auferstehung wird gerade dazu auch bei uns geschützt [und nebenbei: ohne diesen staatlichen Schutz wäre vieles von Ihrem Engagement ja nicht möglich]. Sagen wir "Ja!" zum Leben, denn es ist uns, jedem und jeder von uns, geschenkt. Und geben wir ein Zeugnis für jene Hoffnung ab, die uns als Christen mitten in einer Welt der Herausforderungen auszeichnet bzw. auszeichnen sollte. Indem wir etwa den Nächsten gleich lieben wie uns selbst. Sie haben darin ohnedies Erfahrung, wenn Sie beim gemeinsamen Musizieren oder Tanzen aufeinander hören müssen, damit es einen guten Klang ergibt, damit der Tanz gelingt. Und lassen wir nicht nach, das gemeinsame Voranschreiten in der Gesellschaft im Auge zu haben. Das heißt nicht, dass alle gleich ausschauen und immer derselben Meinung sein müssen. Auch Sie in Ihren Musikkapellen spielen unterschiedlichste und unterscheidbare Instrumente, aber alle zusammen ergeben einen Wohlklang, der viele erfreut!
Danke, dass Sie heute hier sind - und "Vergelt's Gott!" dafür, dass Sie unserer Heimat Zuversicht geben mit Ihrem Engagement und mit Ihrer Musik. Gottes Segen begleite Sie in eine gute Zukunft.