Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. "Immanu-El", Gott mit uns wird in der 1. Lesung dem von außen bedrängten Volk zugesagt. Jesaja verkündet dieses entlastende Wort dem damaligen jüdischen König. Dieser verlässt sich lieber auf seine eigenen Kräfte und will nicht, dass der Herr, Gott also, ihm zeigt, wo's lang geht. - Diese Botschaft wird in der Geburt Jesu für uns als Christen auf eine weitere Art und Weise erfüllt. - Und: diese Botschaft ist heute und hier verkündet worden, ist also auch Botschaft für unseren eigenen Glauben, Botschaft für unser Dasein, Evangelium für unser Leben im zu Ende gehenden Jahr 2022 nach der Geburt Christi,
2. M.a.W.: Diese Worte der Heiligen Schrift bringen nicht nur etwas zum Ausdruck, was damals interessant war, sondern diese uralten Bekenntnis-Worte gelten auch im Heute unserer Zeit, sind gleichermaßen "Worte des Lebens" für uns auf unserem Weg und daher auch für meinen. - "Gott mit uns" gilt, so rufe ich mir immer wieder in Erinnerung, auch für mich. Ich hab ja so viele Fragen an das Leben, Fragen auch an das, was Glauben und Kirche heißt. Und diese Fragen wurden gerade durch die Wallfahrt der vergangenen Tage mit den Brüdern im Bischofsamt an den Apostelgräbern aufs neue deutlich.
3. Mitunter könnte mir angesichts all dessen angst und bang werden. Mit der Zusicherung aber Seiner Nähe, Seines Mit-mir-Seins wird mein Leben "einfacher", ist mein Alltag klarer. Ich kann mich auf Ihn verlassen und darf dies dann auch immer wieder "einfordern". Ich kann dann gelassener umgehen mit Situationen, in denen ich nicht perfekt war, denn ich akzeptiere immer wieder, dass Zeit und Geschichte letztlich Gott in der Hand hat. Ich lebe sogar mit meinen eigenen Unzulänglichkeiten, Fehlern und Sündern gut, weil ich um einen weiß, Gott, der mich unendlich liebt und aus dessen Liebe ich nicht fallen kann, mag kommen, was will - die Taufe sichert mir das zu. Ich kann mit Unvollkommenem, mit Dingen die mich belasten, die ich nicht verstehe, an denen ich leide, zu Gott kommen, Ihm alles anvertrauen und bin damit auch in schweren Stunden fähig, einen nächsten Schritt im Leben [nach dem Evangelium, also einen Schritt der Liebe] zu tun - zumindest theoretisch. - Das ist alles andere als dass ich mir mein Leben durch den Glauben an Gott "leichter" mache, denn: ich habe nur dieses eine Leben und daher weiß ich mich herausgefordert, jeden Augenblick bewusst anzupacken. Zugleich aber kann ich es im Bewusstsein tun, dass dieses Dasein von mir nicht der Nabel der Welt ist. Ja: ich bin einzigartig - und zugleich: ich bin in Gott geborgen. Beides gilt und beides lässt entlastet leben.
3. Ich weiß: ein solcher Lebensstil ist alles andere als üblich - schauen wir ehrlich auf unsere Welt. Da sind ganz andere Maßstäbe und Lebensleitlinien gefordert. Ich weiß aber auch: ein solches Leben im und aus dem Glauben tut auch unserer Welt mehr als not. Und daher braucht es wohl zunehmend Orte und Erfahrungsräume, die es ermöglichen, einen solchen alternativen Lebensstil einzuüben, sodass die Freude des Evangeliums, die Freude darüber, sich als ein geliebtes Kind Gottes zu wissen, weitergegeben wird. - Lebe ich an den Orten, wo ich bin, diese Freude des Evangeliums, sodass ich durch meine Art zu leben Menschen einlade, sich auch auf den Weg zu machen? Ich mache da und dort die Entdeckung, wie sehr Menschen auch heute sich anhalten wollen, Orientierung nötig haben - auch bei einem Gott, von dem sie erzählt bekommen und erfahren, dass er da ist. Denn darauf kann jede/r sein/ihr Leben bauen!