Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Einmal schon konnte und durfte ich Ihr großes Fest mit Ihnen feiern, ehrwürdige Schwestern: Ihre offizielle Bezeichnung weist ja auf Ihre Patronin hin, sind Sie doch die "Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau". War es damals die Inkraftsetzung Ihrer Konstitutionen "ad experimentum", so dürfen wir die überarbeiteten nunmehr feierlich in Kraft setzen und zugleich damit die sinnvoller Weise damit verbundene Bischöfliche Visitation beenden, die in meinem Namen dankenswerter Weise die Äbtissin von Mariastern-Gwiggen, Mutter Hildegard Brem, gemeinsam mit dem Diözesanvisitator Monsignore Gerhard Hörting in den letzten Monaten durchgeführt haben.
2. Ich glaube sagen zu können: Ihr Charisma, das Barbara Sicharter hier in Vorau veranlasst hat, sich um Heilung für Kranke zu mühen, ist durch diesen Besuch neu und vertieft ans Tageslicht getreten. Maria, die wir als unbefleckt empfangene Jungfrau und Gottesmutter am heutigen Tag, neun Monate vor ihrer Geburt, feiern, war ja zutiefst davon geprägt, ganz da und damit offen zu sein für den Willen Gottes. Alle Stellen in der Bibel, in denen von ihr berichtet wird, machen dies deutlich. Daher sind auch jene, die sich als "ihre" Schwestern bezeichnen, zu diesem Lebensstil herausgerufen. Ihre Präsenz hier in diesem Ort, Ihr Da-Sein an der Seite derer, die sich um Heilung sehnen und jener, die hier im Marienkrankenhaus hierfür arbeiten, ist eigentlich marianisch geprägt: unaufdringlich, aber ganz, still und gerade deswegen wirksam, im Hintergrund und daher deutlich, das in Erinnerung rufend, was unser aller Auftrag und Berufung ist, nämlich IHN zur Welt zu bringen.
3. Daher möchte ich auch Ihnen, liebe Schwestern, ein großes "Vergelt's Gott!" sagen für Ihr Da-Sein, das einen wesentlichen Grund des Lebens der Kirche nicht nur hier, sondern ihres Wesens überhaupt, offen zutage treten lässt. Ich möchte Sie ermuntern, darin nicht nachzulassen: "Leben Sie im Heute Maria! - Leben Sie jene Frau, die einfach da war und die einfach da war!" Ohne Sie wäre unser Herr und Meister nicht einer von uns geworden, sie ist Jungfrau und (!) Gottesmutter, und in ihr wird auch deutlich, was unser aller Berufung ist, die Heiligkeit, als das eigentliche Ziel unseres Lebens, die auch jedem kirchlichen Dienst, ob geweiht oder nicht, die entscheidende Orientierung gibt. Und: lassen Sie daher auch nicht darin nach, Ihr Werk, das aus diesem Geist gegründet wurde, dem entsprechend zu gestalten. Die Welt und damit die Gegend, in der es beheimatet ist, haben es nötig! Gerade weil vieles in unseren Tagen auseinanderstrebt, ist das einfache und damit Himmel und Erde gleichsam verbindende "Ja!" Mariens von Bedeutung. Gerade weil vieles scheinbar irgendwie und durcheinander verläuft, ist ein an Gott und seinem Willen orientiertes marianisches "Ja!" wegweisend. Gerade weil viele das eigene Ich und die damit verbundene Meinung meinen verabsolutieren zu können, ist ein im Hintergrund authentisch gelebtes "Ja!" wie es Maria vorgezeigt hat, Halt gebend. Gerade weil angesichts so mancher Schrecklichkeiten und Unwägbarkeiten in unseren Tagen - denken wir nur an kriegerische Auseinandersetzungen, an Verbalattacken und eine weit verbreitete ungeheure Empörungsbereitschaft - viele den Halt zu verlieren drohen und sich Ängste verschiedenster Art breitmachen, ist das "Ja!" Mariens, das sie mit beiden Füßen am Boden als Jungfrau und Mutter gelebt hat aus ihrer innigen Verbundenheit mit Gott, mehr denn je bin ich versucht zu sagen, von Bedeutung.
4. Ihr Beispiel des Lebens - ist es nun jüngeren oder schon reiferen, älteren Datums - ist Zeichen für alle, die Ihr Marienkrankenhaus aufsuchen und hier arbeiten. Wenn Sie da und dort zum Heil der Vielen hier auch neue Wege mit Ihrem Werk beschreiten - ich denke an das zu vertiefende Miteinander mit den Elisabethinen in Graz -, dann tun sie um immer mehr und deutlicher Maria präsent sein zu lassen in Ihrem Leben und Ihrem Wirken. So wünsche ich Ihnen für Ihre Berufung als "Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau" auch aufgrund des Lebenszeugnisses Ihrer Gründerin Barbara Sicharter und Ihrer in den letzten Kriegstagen getöteten Novizin Maria Krückl, auf deren Fürsprache Sie vertrauen dürfen, Gottes Segen für Ihren Weg!