Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
1. "In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt." Eigentlich ist das eine wunderbare Umschreibung dessen, was Sie als Fachinspektorinnen und -inspektoren für den katholischen Religionsunterricht in unserer Heimat Österreich tagaus, tagein durch Ihre Expertise zu leben ermöglichen bzw. über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte ermöglicht haben. Und damit leisten Sie einen unendlich wertvollen Dienst für eine ganzheitliche Bildung, die eine der bedeutsamsten Inhalte ist für unsere Gesellschaft.
2. Der "globale Bildungspakt", den unser Papst aufgelegt hat, um eine geschwisterliche Menschheit anzustoßen und zu verwirklichen, scheint mir hierfür eine gute Richtschnur und Wegmarke zu sein. Gestern hatte ich das Vergnügen, hier in unserem diözesanen Bildungscampus, dem Augustinum, dem feierlichen Akt des Beitritts aller Bildungseinrichtungen zu diesem Pakt beizuwohnen. - Ich glaube, dass gerade der konfessionelle Religionsunterricht, der für eine plurale Gesellschaft, in der wir leben, meines Erachtens unverzichtbar ist, und den Sie mit Ihrem Dienst begleiten, damit auch promoten und weiterentwickeln, einen idealen Ort bildet, diesen Pakt mit seinen sieben Engagements zu leben.
a. Die Person, ihr Wert und ihre Würde ist in den Mittelpunkt jedes formellen und informellen Bildungsprozesses zu stellen, um ihre je eigene Besonderheit, ihre Schönheit, ihre Einzigartigkeit und gleichzeitig ihre Beziehungsfähigkeit mit anderen und mit ihrer Umgebung hervortreten zu lassen und dabei jene Lebensstile abzulehnen, die die Verbreitung einer Wegwerfkultur begünstigen.
b. Es gilt, auf die Stimme von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen zu hören, denen wir Werte und Wissen vermitteln, um gemeinsam eine Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden, ein menschenwürdiges Leben für alle aufzubauen.
c. Die volle Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an der Bildung zu fördern ist für uns in Europa weitgehend selbstverständlich, aber aufs Gesamt der Welt gesehen, nach wie vor - leider - alles andere als üblich.
d. Die Familie ist als erster und unverzichtbarer Ort für die Erziehung zu sehen.
e. Es gilt, uns selbst und andere zu einer Willkommenskultur zu erziehen und uns für die Schutzbedürftigen und Ausgegrenzten zu öffnen.
f. Wir sollen uns dafür einsetzen, andere Wege zu erforschen, wie man die Wirtschaft, die Politik, das Wachstum und den Fortschritt verstehen kann, damit diese wirklich dem Menschen und der gesamten Menschheitsfamilie im Hinblick auf eine ganzheitliche Ökologie dienen.
g. Unser gemeinsames Haus "Welt" ist dadurch zu hüten und zu pflegen, dass wir es vor der Ausbeutung seiner Ressourcen schützen, einen schlichteren Lebensstil annehmen und die umfassende Nutzung erneuerbarer Energiequellen anstreben, welche die menschliche und natürliche Umwelt gemäß den Prinzipien der Subsidiarität und Solidarität sowie der Kreislaufwirtschaft achten.
3. Diese Engagements getraue ich mir in Erinnerung zu rufen, weil ich vermute - ohne es genau in Erinnerung zu haben - dass unsere Lehrpläne eigentlich von diesen "erfüllt" sind und damit auch dazu beitragen, die Größe Gottes neu zu entdecken, als dessen Geschöpfe uns diese Erde anvertraut ist. "Vergelt's Gott!" von Herzen für all das, was Sie durch Ihr Sein und Ihr Wirken am Religionsunterricht in den unterschiedlichen Schulstufen leisten.
Hier gibt es weitere Informationen zum "gloablen Bildungspakt".
Beim Hausfest im Augustinum am 19. Oktober hat der Bischof über die drei dem Bildungspakt vorangestellten Ermutigungen des Papstes gepredigt.