Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Christ/-in zu sein ist alles andere als einfach. Es heißt ja, in der Nachfolge Jesu zu leben - und das wiederum gilt für alle Lebenslagen - hellwach und aufmerksam, aber auch die Konsequenzen dieses Lebensweges (er)lebend. Menschen, die sich aufmachen, um den Räten des Evangeliums zu folgen, sind hierfür ein besonderes Beispiel. Jene zwei Personen, die uns heute in dieser schlichten Liturgie am Beginn des Seligsprechungsprozesses vor Augen gestellt werden, machen dies deutlich.
2. Die Gründerin Ihrer Gemeinschaft, der Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis, Barbara Sicharter, erkannte in der Bitte einer kranken Frau um Aufnahme und Betreuung den Auftrag, den Armen, Kranken und Alten beizustehen. Aus dieser Bitte ist etwas Bedeutsames gewachsen - für die ganze Gegend hier, sodass sich gleichsam ihr Wunsch, "aufzubrechen, um bei Christus zu sein", mehrfach erfüllte - in ihrem Sterben, auf das sie sich wohl vorbereitete wie auch in ihrem Werk, das die Hinwendung zu Christus im Sakrament und in der gelebten Liebe zu denen, die Seine Zuwendung und damit auch Heilung nötig haben, zum Inhalt gelebter Nachfolge hat. Barbara Sicharters Gedächtnis wird hier lebhaft bewahrt. An diesem kleinen Erlebnis wird deutlich: Jesus zu folgen heißt, ihn beim Wort zu nehmen und eben in denen, die Not leiden - wie auch immer diese sich darstellen mag - IHN selbst zu entdecken. Er ist Ihrer Gründerin und damit auch Ihnen in den Menschen, denen Sie sich zuwenden, immer wieder und je neu zum Brot geworden, das Ihr Leben ausmacht. Werden Sie nicht müde, dies an- und ernstzunehmen und darin auch zu entdecken, dass damit sich der Hunger nach erfülltem Dasein für Ihr eigenes Leben erfüllt. Ja: in der Zuwendung zu jenen, die Hilfe nötig haben, bekommt Nachfolge im wahrsten Sinn des Wortes Hand und Fuß. Sie wird uns durch die Feier der Sakramente genährt und damit auch wachgehalten: "Mensch: Geh wachsamen Auges durch diese Welt und vergiss jene nicht, die arm sind! Denn in Ihnen kreuze ich Deine Lebenswege!"
3. So - aufmerksam - zu leben ist alles andere als einfach. Kreuze stehen vielfach auf unserem Lebensweg. Schon am Beginn der Christenheit war Nachfolge alles andere als ein bequemes Dahingleiten. Die Zeiten herauf wurden Christen immer wieder verfolgt - bis ins Heute unserer Tage, in denen sogar Christen in einem unseligen Krieg auf Christen treffen. Krieg hat sich auch hier ereignet und war mit ein Grund für den zu frühen Tod Ihrer Novizin, die verzweifelt in den letzten Kriegstagen ihr eben erst angetretenes Leben aus den Evangelischen Räten vergeblich zu verteidigen suchte und mit ihrem Leben bezahlt hat. Maria Krückl hat so am "Kleinen Ostersonntag", wie der "Weiße Sonntag" in der Oststeiermark auch noch da und dort genannt wird, ihren Weg zum Lebendigen antreten müssen. Wie leuchtend doch ein solches Zeugnis für Menschen von heute sein kann: der Glaube an Christus und ein Leben nach dem Evangelium ist eben alles andere als "üblich" und leicht - und das war es eigentlich nie. Es ist immer eines, das bewusstes "Ja" verlangt, das eben IHN als den Herrn und Meister bekennt und dafür das eigene Leben gering achtet, weil ich es ohnedies schon IHM anvertraut habe.
4. Ich möchte daher Sie, liebe Schwestern, als heute hier Lebende und alle hier in der Gegend bitten und dazu einladen darum zu beten, dass in den kommenden Monaten und Jahren noch mehr das Licht dieser beiden Frauen der Oststeiermark aufstrahlen möge, um uns eine gewisse Klarheit im Heute unserer herausfordernden Nachfolge mitzugeben. Dieser geistliche Weg wird viele ermuntern, sich einzulassen auf das Evangelium und wird - so Gott will - den Weg zur Seligsprechung, den wir heute beginnen, zu einem guten Ende kommen lassen.