Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Der Evangelist Lukas macht es deutlich: Die Geburt Jesu in jener Weltgegend, die wir "Heiliges Land" nennen, ist eingebettet in die Weltgeschichte. Damit will er klarmachen – all das, was unsere Welt verändert hat, hat tatsächlich einmal stattgefunden. Es ist kein Mythos und keine Erfindung. Jesus hat gelebt und in einer bestimmten Zeit gewirkt. Zugleich aber - das Evangelium ist ja eine Schrift, um in den Glauben einzuführen und diesen zu vertiefen - wird deutlich: Was einmal geschehen ist, wirkt in der Zeit weiter. Es ist nicht ein- für allemal geschehen und dann abgehakt.
2. Dies wird auch an uns sichtbar: Wir tragen den Ehrennamen "Christ/in" - seit der Taufe. Das, was Jesus damals war, wird durch uns heute präsent. Oder anders - und in Anlehnung an die Berufung des Johannes: Unser Sein und Tun kann und soll Verwirklichung für das Wort bei Jesaja sein, unser Sein und Tun ist herausgerufen, Wegbereitung für das Kommen Gottes zu sein. Gottes Nähe zu den Menschen also wird durch uns deutlich - oder auch nicht.
3. Damit ist die Berufung aller umschrieben, die getauft sind. Diese Realität des Menschseins zu sehen und anzuerkennen ist leider nicht üblich in unserer Gesellschaft. Wenn wir unser Christsein ernst nehmen, dann sind wir alle dazu aufgerufen, dem Herrn die Wege zu bereiten. Nicht nur am Sonntag, sondern täglich durch unser Sein und unser Wesen. So ernst nimmt uns Gott: Er überlässt es uns, dass ER durch uns in der Welt an-kommen kann. Was für ein Vertrauen! - Damit ist auch geklärt, was die Aufgabe der Kirche ist: Nämlich überall, wo sie hinkommt und wo wir - denn wir alle sind Kirche - aktiv sind, dazu beizutragen, dass sichtbar wird: Unsere Berufung, IHM den Weg vorzubereiten, ist so wichtig, dass wir möglichst vielen helfen müssen, diese Berufung zu entdecken!
4. Gerade derzeit ist jener Geist einmal mehr gefragt, der uns in Taufe und Firmung geschenkt wurde. Bringen wir Christus zur Welt? Wird ER durch mein Denken, Reden und Tun unter uns gegenwärtig? Sind wir jene, die zusammenführen oder gleichen wir denen, die sich darin ergehen, Risse zu verstärken, die sich im Kleinen wie im Großen unserer Gesellschaft auftun? - Erst in der letzten Vollversammlung unserer Bischofskonferenz haben wir erneut darauf hingewiesen, wie wichtig das Zu- und Miteinander ist, das wir als Christen in unsere Gesellschaft einzubringen haben. Und deswegen kann ich angesichts vieler schriller Töne in der öffentlichen Debatte nur darum bitten: Schauen wir auf IHN! Denn der gemeinsame Blick auf den, der war, der ist und der kommen wird, ist es, der uns verbindet, nicht das gemeinsame Aussehen, nicht dieselbe Ethnie, nicht dieselbe Meinung zu allem und jedem. Durch das Schauen auf IHN können wir selbst mit unseren Überlegungen, die mitunter überschießen - ich nehme mich da nicht aus - zur Ruhe kommen und einen Schritt zu den Nächsten mit Bedacht setzen. Denn nicht ich bin der Herr über andere und deren Meinung, sondern ER ist unser aller Herr und Meister. Dieser Beitrag ist uns abverlangt - und er ist ein alles andere als leicht zu lebender. Bemühen wir uns also wie Johannes der Täufer, dem Herrn den Weg zu ebnen! Machen wir die Straßen für IHN gerade - zu SEINEM und zu unser aller Heil.