Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Jauchzet, frohlocket, … preiset die Tage,
rühmet, was heute der Höchste getan!
Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören."
Die Botschaft von Bethlehem ist am Beginn dieses Abends mit der Stimme von Johann Sebastian Bach erklungen. Diese lädt uns ein, in wenigen Tagen in den weltumspannenden Gesang einzustimmen, der vor genau 200 Jahren zum ersten Mal in einer Salzburger Dorfkirche gesungen wurde.
Johann Sebastian Bach hat für die Sonntage und Feste des Kirchenjahres Musik zur Vertiefung in das Wort Gottes komponiert, Musik zur Verkündigung. Seine 200 geistlichen Kantaten und alle gottesdienstlichen Werke wurden innerhalb von zwei Jahrzehnten hier in Graz zum ersten Mal vollständig in einer katholischen Kathedrale zur Gänze musiziert, geleitet von unserem Domkapellmeister Josef Doeller. Wenn ihm jetzt/heute eine besondere Ehrung zuteil wird, ist sie zugleich Anerkennung für die vielen Sängerinnen und Sänger, Musikerinnern und Musiker, die Domorganisten, seine Gattin Angelika und seine Familie - und alle, die mit ihm den wunderbaren Weg der Musik gegangen sind.
Josef Doeller hat im Stift Altenburg als Sängerknabe begonnen, studierte in Wien Kirchenmusik und Musikerziehung, sang im Arnold Schönberg-Chor, und wurde Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben, mit denen er in aller Welt als musikalischer Botschafter unterwegs war. Er hat mit ihnen die Musik für die Gottesdienste in der Wiener Hofburgkapelle einstudiert, auch für Kantatenkonzerte mit Nikolaus Harnoncourt und Knabenpartien in den Wiener Opernhäusern.
Nach 4 Jahren als Vikariatskantor, Chorleiter und Organist am Dom zu Wiener Neustadt wurde er 1984 nach Graz berufen. Seither leitet er hier die Dommusik und unterrichtet am Institut für Kirchenmusik und Orgel der Kunstuniversität Graz, wo er für sein Wirken den Titel eines Universitätsprofessors erhielt.
Ich selbst konnte ihn und seine Familie als damaliger Domzeremoniär wie auch als Pastoralpraktikant am Grazer Dom in einer Runde näher kennen- und schätzen lernen, in der wir gemeinsam das Leben aus dem Glauben in der Keimzelle der Kirche, der Familie mit ihren unterschiedlichen Herausforderungen bedachten.
Er war und ist Referent in Werkwochen für Kirchenmusik und in Chorseminaren, er initiierte im Jahr 2003 für die Kulturhauptstadt Graz einen Kompositionsauftrag für eine Passion von Michael Radulescu "Leiden und Tod unseres Herrn und Heilands Jesus Christus".
Sein Wirken wurde mit dem Josef-Krainer-Heimatpreis und mit dem Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold gewürdigt.
Seit 2009 ist er Präsident der Pueri Cantores Austriae. Als Dirigent oder zusammen mit seinen Ensembles wurde er mehrmals nach Moskau und Manila eingeladen, nach Minsk, St. Petersburg, Zagreb, mit den pueri cantores nach Barcelona und Rom.
Den vielfältigen Aufgaben der Dommusik zu entsprechen, hat er mehrere Ensembles gegründet, die der musikalischen Spezialisierung und den Möglichkeiten der mitwirkenden Sängerinnen und Sänger entgegenkommen: neben dem Domchor die Domkantorei, die Capella Ferdinandea, Nova Cantica, die Hofkapelle, die Domsingschule mit musikalischer Früherziehung, den Kinderchor, die Jugendkantorei und das Domorchester.
Sie alle wirken daran mit, dass unser großes Erbe wie die Werke der Gegenwart in dieser Domkirche erklingen können, und nach den Worten der Konzilsväter dem Ziel aller Kirchenmusik dienen: der Ehre Gottes - und der Heiligung der Gläubigen.
Wie viel Freude und wie viel an Zuversicht wird uns damit geschenkt, geht uns zu Herzen und richtet uns auf, damit in Erfüllung gehen kann, was die Engel über Bethlehem gesungen haben: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede den Menschen seiner Gnade.
Danke und Gottes Segen allen Sängerinnen, Sängern und Instrumentalisten, die diesen großen Lobgesang der Engel unter uns fortsetzen. Dank und Gottes Segen unserem Domkapellmeister Univ. Prof. Josef Doeller, dem ich jetzt die päpstliche Auszeichnung des Silvesterordens überreichen darf.