Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Wir kennen die unterschiedlichen Erzählungen in den Evangelien von der Brotvermehrung. Heute hörten wir die Version aus dem Johannes-Evangelium. Auch hier wird deutlich: Jesus nimmt das, was wir haben, um es für alle fruchtbar zu machen. Wenn wir dies vor und mit Gott tun: Es reicht für viele. Werden wir daher nicht müde, "unseren Teil" zu geben, damit alle genug haben.
2. Heute - am 1. Welttag der Großeltern und älteren Menschen, der hinkünftig immer am letzten Sonntag im Juli und damit um das Fest der Großeltern Jesu Joachim und Anna herum begangen wird - kann ich nicht anders, als gemeinsam mit dem Papst diesen Aspekt des Evangeliums auf die ältere Generation hin zu lesen und zu deuten. Denn: die Älteren haben vielfach zeit ihres Lebens das eingesetzt für die Ihren, was ihnen zur Verfügung gestanden ist. Und - gerade heute ist dies zu betonen wichtig: Sie können nach wie vor viel geben - gerade in diesen herausfordernden Zeiten, in denen durch die Pandemie sich die Gesellschaft herausgefordert wusste, ganz besonders Rücksicht zu nehmen auf die vielen, die von diesem Virus ganz besonders gefährdet werden können.
3. Um es mit unserem Papst zu sagen, der selbst schon alt ist: Wir brauchen die älteren Menschen, "um in Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft die Welt von morgen aufzubauen: die Welt, in der wir leben werden – wir mit unseren Kindern und Enkeln –, wenn sich der Sturm gelegt hat. Wir alle müssen »aktiv Anteil haben beim Wiederaufbau und bei der Unterstützung der verwundeten Gesellschaft«. Unter den vielen Pfeilern, die diesen Wiederaufbau tragen werden, gibt es drei, die ihr [unser Papst spricht die Adressaten seiner Botschaft direkt an] besser als andere mitaufbauen könnt [...]: Träume, Erinnerung und Gebet. Die Nähe des Herrn wird selbst den Schwächsten unter uns die Kraft geben, einen neuen Weg einzuschlagen – durch das Träumen, durch das Erinnern und durch das Gebet"[1]. Papst Franziskus ergänzt, dass sich Träume vielfach aus Erinnerungen nähren: wenn jemand wie viele die Grauen eines Krieges erlebt hat und die Erfahrungen damit weitergibt, dann ist der Traum eines friedlichen Miteinanders wacher für die jungen Generationen. Auch so manche Prüfung im Laufe eines langen Lebens kann geteilt werden, um daraus den Traum einer gerechteren, ja heileren Welt erwachsen zu lassen. Auch sei das Gebet älterer Menschen oft eine entscheidendere Hilfe als so manche rastlose Anstrengung vieler Menschen: es ist "eine Lunge, welche die Kirche und die Welt dringend brauchen"[2].
4. Danke daher auch von meiner Seite für so vieles, das ich von so vielen älteren Menschen geschenkt erhalten habe. Ja: die Gabe ihres Lebens hinein in diese Welt ist der Grund, aus dem Hoffnung für die Zukunft wächst und ist darum Nahrung für viele.