Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Mit dem heutigen Tag beginnt für die Kirche der "Alltag", so könnten wir es sagen. Offiziell heißt es "Jahreskreis". Wir leben als Christen des 21. Jahrhunderts immer nach Jesu Leben, Tod und Auferstehung, wir leben immer nach Pfingsten. Wir wissen daher aber auch, dass die Normalität, die wir zu gestalten haben, eine "geistvoll erneuerte" zu sein hat, wenn wir uns selbst und das ernst nehmen, was seit der Auferstehung eigentlich in unserer Welt vorhanden ist: Gottes Gegenwart.
2. Wie sehr doch die Welt im Kleinen und im Großen sich sehnt, ja lechzt, nach einer solchen (!) Normalität, wie wir österreichischen Bischöfe sie schon vor einem Jahr ins Gespräch gebracht haben[1]. Damals haben wir eingeladen - und ich tue es heute erneut - uns gemeinsam in der Gesellschaft auf entscheidende Fragen unseres Menschseins und damit unseres Miteinanders einzulassen. Durch die Krise, die wir und die ganze Welt durchgemacht haben, haben wir - so hoffe ich - erneut gespürt wie wichtig das Miteinander der Menschen notwendig ist, etwa wenn ich daran denke, wie schnell die ganze Menschheit vereint war in der Erforschung und damit Suche nach Medikamenten und einen Impfstoff gegen COVID-19. Wir haben freilich auch gemerkt, wie sehr wir Menschen versucht sind, in Herausforderungen wirklich nur mehr auf das eigene Hemd zu schauen und den Rock nicht mehr zu sehen: die Auseinandersetzungen auf verschiedenen Ebenen in unserer Gesellschaft, von der kleinsten Zelle der Familie begonnen bis hin zu den staatlichen Einrichtungen und die mitunter alles andere als der Menschenwürde entsprechende Art mit anderen Meinungen umzugehen sind hierfür beredtes Zeugnis. Tragen wir als Christen das Unsrige dazu bei, dass eine solche vom Geist geprägte Normalität in unser Zusammensein eingebracht wird!
3. Unsere Erwählung "vor der Grundlegung der Welt" - wie es in der Lesung des heutigen Tages geheißen hat: wird diese durch das Denken, Reden und Handeln von uns Christen sichtbar inmitten einer zerrissenen und immer mehr auseinanderdriftenden Welt? Wenn ich auf die vergangenen Monate zurückschaue, kann ich nicht anders als - leider - zugeben, dass ich in der Kirche keineswegs andere Vorgänge als in der Gesellschaft erlebt habe. Auch uns tut Bekehrung hin zu einer "geistvoll erneuerten Normalität" not. Und gerade deswegen: auch wenn das eine oder andere uns "nicht schmeckt": wird durch unser, wird durch mein Umgehen damit deutlich, dass ich vom Geist Gottes geleitet mit diesen Herausforderungen umgehe? Ja, das Wort aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus gilt 1:1 auch heute: "Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist."
[1] Vgl. Hirtenwort der österreichischen Bischöfe "für eine geistvoll erneuerte Normalität" Pfingsten 2020 (https://bit.ly/3tMjtGd).