Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Liebe Schwestern und Brüder im christlichen Glauben,
geschätzte Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Religionen
und alle Menschen guten Willens in unserem Land und darüber hinaus!
Am Ende dieser festlichen Feier kann ich nur danken und Dank sagen, oder wie wir in der Steiermark zu sagen pflegen: „Vergelt's Gott!“ Ja, Dank an Gott ist angesagt, denn ER tritt mir in der Berufung in die Schar der Nachfolger der Apostel erneut entgegen und fragt an: „Bist du bereit, das Evangelium hinauszutragen?“ Dieser eine und alles umfassende Dank ist für mich seit Lebensbeginn erfahrbar. Euch, liebe Mama, liebe Geschwister und Verwandte: Danke für die beständige und andauernde Wegbegleitung!
Mein Dank an Gott wird aber auch sichtbar im Vertrauen, das Papst Franziskus in meiner Erwählung zum 58. Bischof dieser Diözese zum Ausdruck bringt. Hochwürdigster Herr Apostolischer Nuntius, als Vertreter des Apostolischen Stuhls in Österreich gilt Dir für die Übermittlung dieser Botschaft und das brüderliche Bestärken von Anfang an ein „Vergelt's Gott!“ Herr Erzbischof, Dir danke ich für das Wort der Predigt, das sich in der Handauflegung gemeinsam mit meinen beiden Vorgängern im bischöflichen Dienst verdichtet hat. Euch, Bischof Johannes und Bischof Egon, möchte ich versichern, unserer steirischen katholischen Kirche auf ihrem Weg ein guter Hirte zu sein. Ihr beide habt deutliche und segensreiche Spuren darauf hinterlassen. „Vergelt's Gott!“ aber auch Dir, lieber Diözesanadministrator: in den vergangenen Wochen und Monaten hast Du mit Umsicht und großem Fleiß unsere Diözese geleitet. Und Euch, den Brüdern im Bischofsamt, will ich ein weiteres Danke sagen: Durch Euch wird deutlich, dass wir als Steirerinnen und Steirer eingebettet sind in die Weite und Ausgespanntheit der Weltkirche.
Dieser Dank möge aus unserer Kathedrale hinausgehen zu allen Priestern, Diakonen, Pastoralassistenten und Religionslehrern sowie jenen, die an den vielfältigsten Orten ihren Beruf in unserer Kirche leben, damit das Evangelium als Lebenskonzept den Menschen unserer Heimat und darüber hinaus Halt und Orientierung gibt. Damit gilt es allen Dank zu sagen, die in der Steiermark in Beruf und Alltag, in Familie und Freizeit, als Männer und Frauen, als Kinder, Jugendliche, Erwachsene und in vorgerücktem Alter ihr Leben am Evangelium je neu ausrichten und dessen Freude im „Kleingeld des Augenblicks“ zu bezeugen versuchen. Ein Stück weit ist dies in den vielen tausenden Glückwünschen deutlich geworden, die ich seit meiner Ernennung erhalten habe: „Gott geht uns an!“
Wenn gefragt wird, welches Programm ich für meinen Dienst und den Weg in der Kirche von Graz-Seckau habe, dann muss ich sagen: Ich habe kein anderes als das Evangelium. Diese Botschaft ist Freude und Erfüllung. Sie bestimmt mein Leben. Es ist „Programm“ für heute und morgen – ein Programm, das nie verbraucht und nie alt ist. Denn:
Wie möchte ich dieses Programm leben? Christ zu sein – und damit auch Bischof zu sein, heißt: einander in Seinem Namen zu begegnen (vgl. Mt 18,20), weil der Auferstandene lebt und jede und jeden von uns ruft, mit ihm zu leben. Lassen wir nicht voneinander! Stützen wir uns gegenseitig auf den unterschiedlichen Wegen von Nachfolge, die wir gehen! Leben wir sichtbar jene Freude, die die Kinder Gottes in der Tiefe ihres Wesens auszeichnet – trotz allem was uns herausfordert und Erfahrung des Kreuzes ist. Uns ist das Evangelium und damit die Botschaft eines Lebens in Fülle anvertraut (vgl. Joh 10,10). Wir sind dazu berufen, diese frohmachende Botschaft unserer Welt, in der wir leben und wirken, zu schenken. Und das geht eigentlich recht einfach: Liebe den Nächsten wie dich selbst! (vgl. Mt 22,39) – unabhängig von Hautfarbe, Religionsbekenntnis und Geschlecht. Als Menschen sind wir alle Gottes Kinder. Ja, wir sind berufen, immer neu jenes Feuer in uns zu entfachen, das seit Taufe und Firmung durch den Heiligen Geist in uns brennt; wir sind täglich aufs Neue herausgerufen, die Liebe, die Gott selbst ist, für unser persönliches Leben zu erkennen und anzunehmen (vgl. 1 Joh 4,16). Daraus erwächst – wie von selbst – jene Freude, die Menschen neben uns ansteckt und fragen lässt: „Wie geht glauben?“ „Wie geht Kirche?“ – Und mehr noch: durch diese Art und Weise das Leben zu gestalten, werden auch andere anfragen, denen Christus noch nicht bekannt oder fremd geworden ist: „Was ist der Grund deiner Hoffnung?“ (vgl. Evangelii gaudium 12-14).
Schwestern und Brüder im Glauben! Das Evangelium möge uns Programm und Kompass auf unserer gemeinsamen Wegstrecke sein und uns jene tiefe Freude schenken, die wir als Sinn unseres Lebens ersehnen. Für diese Freude will ich als Bischof der Diözese Graz-Seckau landauf, landab eintreten. Diese Freude ist alles andere als Selbstbezogenheit und Streben nach Selbsterhalt. Die Freude des von uns allen gelebten Evangeliums strahlt aus. Sie kann auch den Suchenden in und außerhalb unserer Kirche Licht und Wegweisung sein. Daher, liebe Brüder und Schwestern: Suchen wir IHN, das Fundament dieser Freude, und schenken wir sie weiter!