Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. An Todestag des heiligen Mönchsvaters Benedikt wirst Du, Fr. Vinzenz, in einigen Augenblicken auf verschiedene Fragen, die mit dem geweihten Dienst zusammenhängen, Deine Bereitschaft erklären. Du tust es "ut in omnibus glorificetur deus" - damit alles in deinem Leben darauf ausgerichtet ist, Gott zu verherrlichen.
2. a. Du hast Dich zu Beginn der Feier Gott zur Verfügung gestellt: "Hier bin ich!" Als Mensch mit Deiner Lebensgeschichte, als Mönch des Benediktinerstiftes Admont hast Du damit gleichsam gesagt: "Wenn Du mich brauchen kannst, Herr und Gott, dann möchte ich mein Leben Dir anheimstellen, weil Du mir alles bist ...".
b. Dein Leben wird vom Dienst an Gott und an den Menschen geprägt sein - an diesem Ort, der über Jahrhunderte ein vom Geist des hl. Mönchsvaters Benedikt durchdrungener und gleichsam "durchdienter" Ort ist. Du wirst dies in den kommenden Monaten deutlich machen, wenn Du "sichtbares" und "angreifbares Zeichen" für IHN bist, der gekommen ist, um zu dienen.
c. Ein Aspekt, wie Du - mit der Weihe gesendet - diesen Dienst leben wirst, ist die Verkündigung unseres Glaubens. Ich denke, dass ich in dieser "benediktinischen" Umgebung auch an einen anderen großen Heiligen der Kirche, an Franz von Assisi, erinnern darf, der einmal gemeint hat, dass er sich berufen weiß zur Verkündigung des Evangeliums - und wenn es nötig sei, mache er es auch mit Worten.
d. Ein weiterer sichtbarer Aspekt, der in unseren Tagen so oft missverstanden wird, ist die Ehelosigkeit, die zu leben Du in Deiner Profess versprochen hast und die Dir heute erneut in Erinnerung gerufen wird. So wie Eheleute die unverbrüchliche Treue Gottes zu uns Menschen sichtbar darstellen, lebst Du mit Haut und Haaren, dass die Beziehung mit "Gott allein genügt" - damit nicht nur Benedikt und Franziskus hier erwähnt sind, sei auch an die hl. Theresia von Ávila erinnert.
e. All das im Alltag umzusetzen bedeutet, immer mehr ein Mann des Gebetes zu werden, also einer, der in der Nähe Gottes wandelt. Einer, der alles - durchaus stellvertretend - vor IHN hinlegt, von dem wir das Leben haben und von dem wir sagen, dass ER uns Weggeleit und Hoffnung gibt und mit uns ist alle Tage bis zum Ende der Welt.
f. Fr. Vinzenz, Du weißt: Glaube "muss" Hand und Fuß haben. Konkret zu helfen, wo Hilfe Not tut, ist eine weitere Facette eines Lebens zur Verherrlichung Gottes. Obwohl uns diese derzeit schwer gemacht wird, ist die Begegnung mit dem Nächsten bzw. der Nächsten in Not gleichsam "Kommunion" mit dem Auferstandenen.
g. Erst dann (!), wenn wir dieses Dienen am Nächsten ernstnehmen, "verstehen" wir das Geheimnis der Eucharistie, zu dem uns Jesus mit seiner hingebenden Liebe bis zum Tod am Kreuz geführt hat. Nicht nur die Feier, sondern vor allem das Leben der Eucharistie soll auch Dein Leben prägen, damit eben in allem Gott verherrlicht werde.
3. In Kürze habe ich angedeutet - den nun gleich zu stellenden Fragen entsprechend -, wie Du berufen bist, im Leben als Diakon Gott und den Menschen zu dienen. Dass Du dies als junger Mönch sowohl im mühsamen Studium u.a. der hebräischen Sprache oder in der Nutzung der modernen Kommunikationsmittel vorlebst, sei am Rand erwähnt, um einige Dimensionen zu benennen, wie Du versuchst, in allem IHN zu verherrlichen. Ich bitte Dich: lebe es authentisch. Nur allzu leicht kann die Verkündigung der Kirche und ein evangeliumsgemäßes Leben als Inhalt des Daseins eines geweihten Menschen plötzlich nicht mehr jenen Platz einnehmen, der ihm gebührt. Dann aber kann es auch sein, dass Nachfolge nicht mehr als lebensfördernd wahrgenommen wird und Enttäuschungen sich breit machen, weil wir nicht den im Blick haben, der Liebe ist und jedem und jeder von uns in Liebe entgegenkommt und so zum Segen wird. -
4. Das Leben und Wirken des heiligen Mönchsvaters Benedikt sei Dir Maß und Richtschnur, wie Du dem Evangelium hier und an den Orten Deiner Sendung, Gestalt geben willst. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du in diesen "unüblichen Zeiten", in den Herausforderungen unserer Tage und darüber hinaus nicht müde wirst, durch Dein Leben Christus nachzueifern und damit Hoffnung und Zuversicht zu verbreiten in einer Welt, die mitunter aus den Fugen geraten zu sein scheint. Eine Welt, in der viele auf der Suche nach dem sind, was angesichts so vieler Unsicherheiten Halt gibt und wofür es sich wirklich zu leben lohnt.