Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm" [Offb 7,10], haben wir eben aus dem letzten Buch der Bibel gehört. Angesichts all dessen, was sich um uns herum in der Welt abspielt, warten viele auf Rettung. Angesichts der Herausforderungen unserer Tage, die uns mitunter zu überfordern drohen, ist ein Wort, das uns zusagt, dass Rettung naht, mehr als willkommen. Die Rettung, von der die Bibel spricht, vom ersten bis zum letzten Buch, ist eine, die der Mensch nicht in der Hand hat. Klar: wenn wir uns nach Heil sehnen, nach einer Welt und Ordnung in ihr, in der es friedlich zugeht; wenn der Mensch sich nach Vollendung sehnt, weil er sich hier auf der Erde immer und immer wieder als unvollkommen erfährt, dann liegt eine schnelle Lösung nahe: wir richten es uns ein, wir ordnen die Welt nach unserem Denken und Planen. Die Jahrhunderte sind bis in unsere Tage herauf gepflastert mit solch einfachen Lösungen, die vielfach mit Gewalt und Waffen gefunden wurden und werden und damit die Rettung darin sehen, dass jemand gegen einen anderen gewinnt, ihn besiegt und damit Macht ausübt.
Die Bibel redet auch Klartext, aber nicht in der Weise die dem Menschen naheliegt: nicht du, Mensch, bist es, der Heil und Rettung schafft, sondern Gott. Und nur Er. - Hat das zur Folge, dass wir die Hände in den Schoß legen können? Taugen wir als Menschen in dieser Welt nichts? Ist das Vertröstung auf ein Jenseits nach dem Erleben dieser Welt? Es könnte so verstanden werden. Eigentlich aber wird damit die Ordnung angegeben: so wertvoll und großartig du Mensch bist in dieser Welt, deine Macht endet dort, wo du aufhörst - ein jüdischer Reiseführer hat die Kippa eines gläubigen Juden damit erklärt. Wenn du also versuchst, Heil und Rettung mitten in der Welt zu schaffen, dann sei dir, Mensch, bewusst, dass du im Dienst bist, dass du dies auf Gott hin zu suchen und zu schaffen hast und nicht nach Deinem Willen, Deinem Blick. Heil zu suchen und damit Heiligkeit, Leben auf ewig, ist eben nicht mit den Machtkategorien dieser Welt zu erreichen, sondern nur im steten Blick auf den hin, der die Welt erschaffen hat und sie trägt und erhält. Wenn wir so unser Engagement verstehen und leben, wird an Lösungen anders herangegangen, steht das eigentliche Ziel, Gott nämlich, vor Augen und werden daher alle Menschen mit ihrem Suchen nach Heil gleichwertig in den Blick genommen. Zugleich aber wird das Engagement, uns einzusetzen, damit ein Miteinander auf dieser Welt möglich wird, alles andere als geschmälert, sondern im Bewusstsein ausgeführt, dass wir hier und heute IHM dienen und folgen.
Nach Heil und Heiligkeit zu streben ist daher alles andere als unser Werk, alles andere als persönliche Leistung. Es ist Frucht des dauernden Ausgerichtetseins auf Gott hin und beständiges Hinhören und Suchen nach Seinem Willen im Heute unseres Lebens. Sein Wort, die Sakramente der Kirche, ein Leben, das vom Miteinander in Seinem Namen gekennzeichnet ist, sind wichtige Hilfsmittel, diesen Weg mitten in einer sich ändernden und immer schneller verändernden Welt zu finden. Nehmen wir sie zur Hand inmitten des Trubels der komplexen Erfahrungen unserer Welt, damit wir die Richtung nicht verlieren!