Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!" Ja: manchmal dauert es lang, bis man ans Ziel kommt. Mir ist es beim Einzug zur heutigen Messe so gegangen. Ich glaube, dies ist Erfahrung von vielen. Deshalb ist Johannes der Täufer auch in die Wüste geschickt worden. Er sollte den Weg bereiten für Jesus, denn er ist das Heil, das von Gott kommt (vgl. Lk 3,6). - Das ist Advent: sich sagen lassen, dass alles in meinem Leben dazu da ist, Platz für Jesus zu machen. Und das geht am besten so, dass ich Jesus selbst mir zum Vorbild nehme und so zu leben versuche wie er gelebt hat - die Bibel ist in den Evangelien voll von klaren Beispielen, die auch ich leben kann.
Deswegen heißt es, alles wegzuräumen, was hinderlich ist oder sein könnte:
- das kann eine PC-Tastatur sein, auch ein smartphone - denn: Jesus hat alles aus dem Weg geräumt was den Menschen gehindert hat, ganz mit Gott zu leben - er hat jede und jeden eingeladen, alles liegen und stehen zu lassen, um für Gott da zu sein und damit ein erfülltes Leben zu genießen;
- das kann ein versöhnendes Wort sein, wenn wir uns streiten oder aber auch ein "Komm, magst nicht mitspielen?", denn auch Jesus ist immer wieder und neu auf Menschen zugegangen, hat sie eingeladen mit ihm zu leben und unterwegs zu sein, er hat seine Jünger auch gelehrt und beigebracht, wie es geht, mit ihm zu leben - indem sie Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst;
- das kann aber auch bedeuten, dass ich bewusst etwas von mir hergebe und teile: Zeit, Wissen, Geld, Kleidung, ..., denn auch Jesus hat sein ganzes Leben mit anderen geteilt; ja, er hat die Menschen so sehr geliebt, dass er sogar die Kraft daraus fand, für diese zu sterben.
Seit nunmehr 2.000 Jahren versuchen Menschen so wie Jesus zu leben, also für Gott den Weg in dieser Welt zu bereiten. Besondere Menschen, die das versucht haben, nennen wir Heilige. Nikolaus, der Pfarrpatron von Fladnitz, ist ein großes Beispiel dafür [Kinder fragen ob sie eine Geschichte aus dem Leben des hl. Nikolaus kennen]. Und: weil dieser Nikolaus so gelebt hat, ist er auch nach vielen hundert Jahren den Bewohnern dieser Pfarre, eigentlich allen Fladnitzern ein Vorbild, denn er hat viel früher gelebt als Fladnitz alt ist, nämlich noch einmal rund 1000 Jahre davor.
Noch einmal: es geht nicht darum, das Leben nicht zu genießen und deswegen auf alles Mögliche zu verzichten. Es geht darum, die Straßen des Lebens für Gott frei zu machen, denn Er möchte auch heute bei uns ankommen. Und dafür braucht es Aufmerksamkeit - eben eine gute Möglichkeit für ihn anzukommen. Am besten geht dies damit, dass ich mit allem, was mir zur Verfügung steht, wie Jesus zu leben versuche, ich habe es schon gesagt, wie Er zu lieben versuche. Jeden Augenblick. Dann wird Weihnachten und damit die Erinnerung an Seine Ankunft als Mensch unter uns Menschen nicht bloß Gedächtnis an ein Ereignis, das sich vor mehr als 2000 Jahren im fernen Israel zugetragen hat. Gott möchte heute bei jedem und jeder persönlich, mitten unter uns ankommen! Er will durch uns auch heute hier in Fladnitz und überall "zur Welt gebracht werden", durch uns, Christen! Wenn wir so wie Er zu l(i)eben versuchen, oder wenn wir uns aufs Neue auf Ihn einlassen - im Hören auf Sein Wort und im Leben danach, im Empfang der Kommunion, im Sakrament der Barmherzigkeit und Versöhnung. Dann ist Weihnachten heute und brandaktuell - oder, um es mit Angelus Silesius aus dem 17. Jh. zu sagen: "Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren."