Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt." haben wir eben in der Lesung aus dem 1. Korintherbrief gehört. Das also, was wir hier knapp 2000 Jahre nach dem "Letzten Abendmahl" tun, ist nicht bloß erinnernde Feier an ein Ereignis, das irgendwann einmal tatsächlich stattgefunden hat. Es ist Verkündigung des Glaubens. Verkündigung des Glaubens an die Konsequenz dessen, was der Satz bedeutet "Gott ist Liebe" (1Joh 4,16b). -
Wir wissen: Verkündigung ist mehr als bloßes in Worte fassen dessen, was unseren Glauben ausmacht, mehr als das Nachplappern gewisser dogmatischer Lehrsätze. Verkündigung erfolgt ja durch Menschen und ist damit auch Zeugnis. Verkündigung des Todes des Herrn ist Eintreten dafür, dass Sein Leben mich prägt bzw. mich prägen soll und meint da-mit mehr als Messe, als Liturgie zu feiern. - Anders ausgedrückt: wenn wir in dieser Heiligen Woche am heutigen Abend aus dem, was unser Herr Jesus Christus durch sein Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen für uns erwirkt hat, und wir heute im Besonderen die Einsetzung der Gedächtnisfeier all dessen im Blick haben, dann heißt das für uns, immer wieder zusammen zu kommen und Eucharistie miteinander zu halten. Wir werden heute - und eigentlich bei all unseren sakra-mentlichen Gottesdiensten - erneut aufgefordert, mit unserem Leben das auszudrücken, was ER uns vorgelebt hat.
Über Brot und Wein während der Feier der Messe den Geist herabzurufen und damit das, was uns Jesus am Kreuz erwirkt hat, in zeichenhafter Gestalt deutlich werden zu lassen, ist demnach eine Aufforderung, das eigene Dasein in Seiner Art und Weise zu leben und zu gestalten! Anders gesagt - und mit den Worten des heiligen Paulus ausgedrückt: Wenn wir den Tod des Herrn verkünden, sooft wir von dem einen Brot essen und aus dem einen Kelch trinken, sagen und bekennen wir, dass wir das Leben uns zu eigen machen, das Jesus gelebt hat, der seine Freunde geliebt hat - bis zum Tod am Kreuz.
Schwestern und Brüder!
Billiger ist Christsein nicht zu bekommen. Mehr noch: ich traue mir zu behaupten, dass auf solche Christen die Welt war-tet. Denn: angesichts so vieler Veränderungen, die sich in Welt und Gesellschaft breitmachen, sind die Menschen auf diesem unserem Planeten mehr denn je darauf angewiesen, um Leute zu wissen, die ihr Dasein an dem ausrichten, der nicht einmal durch den Tod ins Abseits gestellt werden konnte. Wir, die wir heute und immer wieder nach vorne treten um uns mit dem "Brot des Lebens und dem Kelch des Heiles" zu nähren, sind demnach jene, die vor der Welt deutlich machen: nicht Abgrenzung voneinander, sondern Leben aus Liebe bringt uns zusammen, macht die Welt eins, führt jene die getrennt sind, zueinander! Gerade in diesen Tagen, in denen die Welt erneut aus den Fugen geraten zu sein scheint, gilt es, diese fundamentale Tatsache unseres Christseins in Erinnerung zu rufen. Denn: diese heutige Feier mit der wir in die Heiligen 3 Tage des Leidens, Sterbens und Auferstehens unseres Herrn eintreten, ist Maß gebend für unsere Berufung, uns als Christen mitten in dieser Welt mit all ihren Veränderungen zu positionieren, damit die Welt glaubt, dass der Vater diesen Jesus gesandt hat.
Danke für Ihr Lebenszeugnis!