Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Wir leben in einer Welt, in der Menschen vielfach berechnend miteinander umgehen - hier in Europa und in Asien. Wie anders uns doch Gott begegnet! Seine Art soll jene werden, mit der die, die um Christus wissen, miteinander umgehen. Dies ist uns aus dem 2. Buch Samuel und im Evangelium am barmherzigen Handeln Jesu deutlich geworden. Unser Christsein, unser Maßnehmen an Seiner Art zu leben, ist heute genauso wie damals in unserer Welt nötig. Weil Hinkehr zu Christus und damit Bekehrung notwendig ist.
In den letzten Tagen hatten einige aus unserer Diözese aus Anlass der Weihe des neuen Diözesanbischofs die Gelegenheit, in unserer Partnerdiözese, mitten im asiatischen Kontext, hinein zu spüren in diesen alternativen Lebensstil, der uns Christen auszeichnet. Seit einigen hundert Jahren ist die Kirche auf der koreanischen Halbinsel verbreitet - aufgrund der Umstände war es lange Zeit nicht möglich, dass Priester in das Land kommen. So wurde die koreanische Kirche durch Laien gegründet und ist durch das Martyrium vieler im ersten Jahrhundert der Christianisierung mit zusätzlichem Lebensantrieb versorgt worden. Mittlerweile sind die Katholiken unter den Christen die größte Konfession und stellen derzeit knapp 7% der Gesamtbevölkerung in Masan im Südosten des Landes. Allein diese Zahlen machen einiges deutlich: unsere in den 50 Jahren ihres Bestehens ständig wachsende Partnerdiözese - ich heiße noch einmal ihren Altbischof Francis Ahn auf das herzlichste mit der Delegation aus dem Fernen Osten mitten unter uns willkommen - ist eine wirkliche Alternative zum vorherrschenden Lebensstil. Ja: wir können durch Euch in Südkorea viel lernen, weil wir in Euch und mit Euch erkennen, dass ein Leben - ganz auf unseren Herrn ausgerichtet - erfüllend und ansteckend ist. Wir hier im alten und vielfach müden Europa, das auf eine lange Geschichte des Christentums zurückblickt, empfinden derzeit vieles ganz anders: Menschen verlassen die Kirche, der Priesternachwuchs ist alles andere als berauschend, der demographische Wandel setzt nicht nur der Kirche sondern auch der Gesellschaft zu. Nach segensreichen Jahrhunderten müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Menschen ihr Leben auch außerhalb der Kirche oder in einem anderen Religionsbekenntnis gestalten und damit die Zahl der Katholiken bei uns relativ stark rückgehend ist. Vielfach stellt sich uns die Frage, ob wir mit dem Glauben an Jesus Christus auf das "falsche Pferd" gesetzt haben.
Gerade aus diesen Gründen bin ich sehr dankbar dafür, dass Seminaristen aus Masan hier bei uns einige Jahre zur Ausbildung leben und danach als Priester wirken. Auch Frau Sooyoun Lee, die in dieser Feier durch Taufe, Firmung und Eucharistie in die Gemeinschaft der Christen, in die Kirche, aufgenommen wird, macht es deutlich: das Evangelium und damit die Botschaft der Kirche wachsen weltweit. Daher, Schwestern und Brüder: Vertrauen wir, dass das Wort Gottes sich ausbreitet und wächst, indem wir uns anstacheln lassen vom Glaubensbekenntnis und von der Hoffnung, die uns jene vermitteln, die das Leben in unserer Partnerdiözese Masan voranbringen. Bekehren wir uns aufs Neue, sodass jenes Wort, das Paulus an die Galater geschrieben hat und das uns eben verkündet wurde, tatsächlich Wort des lebendigen Gottes ist: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. So weit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat." (Gal 2,20).
Danke für das Weggeleit, das sich unsere Diözesen seit nunmehr 45 Jahren schenken und das mit Namen wie Rudolf Kranewitter ganz am Anfang, Mons. Josef Platzer oder auch Maria Heißenberger verbunden ist und bleiben wird; auch sei noch einmal denen Dank gesagt, die am Anfang in der Kath. Frauenbewegung begonnen haben, das vom Korea-Krieg schwer gezeichnete Land zu unterstützen. Und: Helfen Sie uns weiter auf dem Weg, in unserem Land die Botschaft des Lebens, die uns das Evangelium bringt, als eine befreiende neu zu verkünden, die uns hilft, unser Dasein immer tiefer in Gott zu verankern. Wir können und werden Ihnen auch weiterhin Erfahrungen aus gelebter christlicher Tradition aus 8 Jahrhunderten mit auf den Weg geben; wir werden aber auch immer wieder den Austausch miteinander suchen, wenn es darum geht, die Herausforderungen zu meistern, die sich uns stellen in einer zunehmend vom Konsum geprägten Welt.