Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Vor mehr als 50 Jahren wurde das Priesterdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils verabschiedet. Es gibt auch uns heute und hier Wegweisendes mit für den Dienst der Priester in dieser Situation unserer Kirche. Die Priester sind dann (!) wirkliche Hirten des Volkes Gottes, wenn sie um das Leben der Menschen wissen (vgl. VatII PO 3), auch wenn sie und weil sie in der Kirche Gott dienen und Ausspender der Sakramente und damit göttlicher Geheimnisse sind.
Ja: Priester und alle Amtsträger in der Kirche sind zunächst und zuallererst in die Nachfolge gerufen. Und daher auch dazu, miteinander den zu bezeugen, der als der Auferstandene auch heute lebt, Jünger und Jüngerinnen beruft und aussendet. Der Weg Evangelium zu leben, unseren Herrn und Meister im Alltag zu bezeugen, ist der vornehmste Dienst all derer, die in die Kirche berufen sind. Gerade deswegen ist es die vornehme Pflicht jedes Getauften um die Nächsten zu wissen. Weil niemand eine größere Liebe hat als der, der sein Leben gibt für seine Freunde [vgl. Joh 15,13]. Daher: Paul, geh voran mit allen Getauften auf Deinem ganz persönlichen Weg der Heiligung. Du bist mit vielem begabt, in Taufe und Firmung ausgezeichnet mit den Gaben des Geistes und daher dazu gerufen, aus der Liebe, die Gott zu dir hat, die Welt mitzugestalten. Werde daher nicht müde, um das Leben der Menschen zu wissen. Du wirst die Entdeckung immer und immer wieder an dir und den anderen machen: Ich bin angewiesen auf die nicht einforderbare Barmherzigkeit, die der Name ist für Gottes Gerechtigkeit. "Ja", um es mit Papst Franziskus auszudrücken: "Sei einer, der nach der Herde riecht!" Denn: ein geistlicher Beruf ist einer mitten drin in der Kirche, mitten unter den Menschen, die uns umgeben, denn "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände." (VatII GS1). Wir haben es ohnedies eben gehört: "das ganze Gesetz ist in dem einen Wort zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" (Gal 5,14).
Zu diesen Menschen werden Priester der Kirche als deren Amtsträger als deren Diener gesendet. Und tatsächlich: in der Verkündigung des Wortes Gottes und damit des Glaubens der Kirche, durch die Spendung der Sakramente, durch das Gebet, durch den konkreten Dienst der Nächstenliebe und den Weg deiner persönlichen Heiligung bist du, Paul, als Mitarbeiter des Bischofs einer, der das Volk Gottes leitet. Und damit wird deutlich, dass die Priester den Lebendigen als das Haupt der Kirche sichtbar und angreifbar machen. Er ist es, der die ihm Anvertrauten leben lässt und sich als der "Gute Hirt" um sie kümmert. Es ist das Leben der Menschen, die unterwegs sind mit Gott und zum Leben auf ewig mit ihm, die die Priester mit ihrem Dienst begleiten. Es geht demnach darum, nicht mich als Amtsträger in den Vordergrund zu rücken, sondern das, was die einzelnen nötig haben, im Unterwegssein mit Gott durch Mitgehen zu begleiten und voranzubringen. Dies gelingt umso besser, wenn der Priester um all das weiß, was einem so auf dem Weg der Nachfolge blühen kann und sich nicht als jemand versteht, der nur das auszuübende Amt im Blick hat.
Du, Paul, wirst nun deine Bereitschaft erklären, in dieser unserer Kirche für Jesus Christus einzustehen, dessen Art Haupt zu sein darin bestanden hat, sein Leben für die anderen zu geben. Ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit, Dich rufen und in Dienst nehmen zu lassen und getraue es mich auch zu sagen, dass Du dies inmitten dieser Kirche, der Kirche von Graz-Seckau erlebt hast. Daher, Schwestern und Brüder: werden wir auch nicht müde, immer und immer wieder diese Aufmerksamkeit für junge Menschen zu erbitten, damit sie sich in dieses Amt rufen lassen. Denn: solches Leben ist für das Leben der Kirche heute und morgen notwendig!