Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Wirklich: der Herr ist an diesem Ort!" Das, was damals Jakob in seinem Leben erfahren hat - wir haben es eben in der 1. Lesung des heutigen Festes gehört - haben hier in dieser Kirche schon seit Jahrhunderten Menschen erfahren. Auch wenn sich das Innere dieses Raumes immer wieder geändert hat: hier spürt der Mensch förmlich, dass Gott nicht bloß jemand fern im Himmel ist, sondern dass er uns ganz nahe ist, Weggeleit gibt und Orientierung. Weil Er Liebe ist (vgl. 1 Joh 4,16b), ist ihm der Mensch und damit diese Welt nicht egal. Und das wird sichtbar an verschiedenen Orten – besonders in dieser Kirche:
Am Taufstein - hier in der neu gestalteten Taufkapelle - wird uns ins Bewusstsein gerufen, dass Gott einer ist, der ruft. Zur Kirche zu gehören mag in unseren Breiten beinahe eine Selbstverständlichkeit sein. Um Gott in der Kirche zu wissen ist weltweit gesehen aber alles andere als "normal". Gerade deswegen müht sich die Kirche immer mehr darum, die Würde dessen, was Taufe (und Firmung) uns Menschen schenkt, verstärkt ins Bewusstsein zu rufen. In der Taufe hat Gott uns allen in Erinnerung gerufen: "Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter." Seit der Taufe sind wir aufgenommen in die "Familie Gottes", die Gott, den Schöpfer der Welt (!) als "Abba, Papa" ansprechen darf. - Taufe ist somit das Wichtigste, das einem Menschen passieren kann, alles andere als eine "Nebensächlichkeit". Und daher: wo wird dies in der Art und Weise wie Taufe uns als Christen bewusst ist, deutlich? - Ja: Christus begegnet uns in jeder Schwester, in jedem Bruder und damit in der versammelten Gemeinde, die eigentlich "Kirche" ist.
Am Ambo: Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde uns neu in Erinnerung gerufen, dass Gott Welt und damit auch Kirche durch sein Wort "aufbaut". Es richtet auf, es tröstet, es heilt, es führt uns zusammen, es gibt Wegweisung. Hier am Ambo ist jener Ort, an dem das Wort Gottes verkündigt wird. Es ist nicht einfach ein Sprecherpult. Nein: Er selbst ist es, der uns in Seinem Wort, in Christus hier begegnet. Der "Tisch des Wortes" wird daher seit der Liturgiereform reichlicher gedeckt, sodass wir, sonntäglicher Kirchgang vorausgesetzt, die wichtigsten Passagen der Bibel und eigentlich alle Evangelien im Laufe von drei Jahren verkündet erhalten und uns damit eingeladen wissen dürfen, immer mehr selbst zum "Wort des Lebens" zu werden, ein inmitten unserer Welt "angreifbarer Christus". - Ja: Christus, der Auferstandene, begegnet uns dann, wenn uns Sein Wort verkündet wird.
Am Altar feiern wir Danksagung, halten wir Eucharistie. Er, unser Herr und Meister, wird hier - und das wird in einigen Augenblicken mit deutlichen Zeichen unterstrichen - in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig. Somit ist dieser Ort nicht bloß etwas beiläufiges, sondern durch ihn steht fest: Christus ist als der Lebendige mitten unter uns. Als solcher gibt er uns Orientierung auf dem Weg, weil er sich immer wieder und neu zur Speise gibt. Gerade deswegen ist es nicht nur schön, sondern auch gut, wenn dies im Tabernakel auf Dauer, sichtbar gemacht durch das "Ewige Licht", deutlich wird. - Ja: Christus stärkt uns als Brot des Lebens und als Wein, der den Menschen Freude gibt. Er ist der, der uns in Seinen Sakramenten deutlich macht: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Eine vierte Art und Weise, wie deutlich wird, dass der "Herr an diesem Ort" ist, mag hier, am Priestersitz, benannt werden. Der Herr ist der, der uns zusammenruft und versammelt. Er ist der, der den Feiern seiner Gemeinde vorsteht, und der, der uns immer wieder aufs Neue einlädt, uns Seinen liebenden und barmherzigen Händen anzuvertrauen. Das wird im Priester, im geweihten Amtsträger deutlich. Ja: Christus wird durch das geweihte Amt in der Kirche als der eigentliche Herr der Seinen lebendig gemacht. Daher ist es klar: wir sind darauf angewiesen, auch um genügend und gute Priester und Diakone zu beten.
Diese vier Arten der Gegenwart des Auferstandenen machen diesen Raum zu einem Ort, an dem der Herr ist. - Nutzen wir ihn intensiv, ob mit oder ohne Priester, ob gemeinsam oder allein in stillem Gebet und Lobpreis Gottes, ob an Sonntagen oder auch zwischendurch beim Einkauf, vor oder nach der Schule usw. Machen wir damit deutlich: unser Land hat Christus notwendig als den eigentlichen Meister des Lebens!
Für die mit viel materiellem Aufwand vorangetriebene Sanierung und Neugestaltung Ihrer Pfarrkirche sage ich allen, die durch Spenden, durch ihren Kirchenbeitrag oder durch sonstige handwerkliche Mitarbeit geholfen haben und helfen, ein herzliches "Vergelt's Gott!"
Lesungen (von der Altarweihe):
1. LEsung: Gen 28,11–18
2. Lesung: 1Kor 10,16–21
Evangelium: Lk 19,1–10