Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Großartige Bilder begegnen uns bei Jesaja, dem adventlichen Propheten. Er ist tatsächlich eine Person, die ganz und gar für Gott eintritt und für Ihn steht - Prophetie ist ja bei weitem nicht Wahrsagerei, als solche wird sie gern missinterpretiert. Nein: Propheten stehen ganz und gar für Gott. Und genau deswegen eckt auch ihre Botschaft mitunter an, ist alles andere als "weichspülend". Auch im heutigen Text der uns verkündet wurde, wird dies deutlich: dort, wo nichts ist, wo Wüste herrscht, soll Jubel aufbranden, sollen Lilien wachsen, sollen - einfach ausgedrückt - paradiesische Zustände herrschen, sodass sogar Lahme gehen, Stumme reden und Blinde sehen können. Und das alles, weil Gott da ist. Ich glaube, dass wir zunehmend genau das in unserer Welt anzusagen haben. Angesichts so vieler Ängste, so vieler Wüsten in dieser Welt - unterschiedlichste Namen werden solchen Situationen gegeben, verschiedenste Problemfelder der kleinen und großen Welt werden mit diversen Begriffen benannt und könnten sich in den kräftigen Bildern des Jesaja wiederfinden. Abwanderung, Bevölkerungsentwicklung in den verschiedensten Gegenden unseres Heimatkontinents und der Welt, Arbeitsplatz-Situation, Zuwanderung, demographischer Wandel, alternde Gesellschaft, Verdunstung des Glaubens und erst Recht der Kirchlichkeit wie wir sie kennen, ... - Wenn ich die Liste weiter fortsetzen würde, traue ich mir zu behaupten, dass früher oder später sicher jemand hier aufspringen und sagen würde: "So schlecht ist es auch wieder nicht bei und mit uns." Und diese Person hat Recht. Weil Menschen vor uns und (!) weil Menschen heute auch in dieser Gegend sich engagieren und damit einer Hoffnung Ausdruck im besten Sinn des Wortes verleihen, nach der sich die Welt sehnt: Gott nämlich. Ich weiß: wenn ich das so sage, kommen sofort manche und sagen, dass das nicht stimmt. Ich sage es dennoch: hinter vielem ist Gott mit am Werk - auch wenn wir es so nicht benennen oder er sich uns anders darbietet als wir es kirchlich gern hätten oder gewohnt sind. Vieles ist in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten gut und positiv gewachsen. Da gibt es mehr an Bewusstsein, dass wir eine Welt sind und auch, dass wir nicht auf Kosten nachfolgender Generationen leben dürfen. Da gibt es vieles, das im Miteinander der Geschlechter sich positiv entwickelt hat und das heute niemand missen möchte. Da gibt es viele Möglichkeiten, die einem heute hier Lebenden offenstehen, sein Dasein zu gestalten - auch der Blick in einen Supermarkt ist heutzutage ein ganz anderer als der in ein Geschäft vor 50 Jahren. Und, und, und ... Und dennoch gilt es, gerade ob alledem (!) für Gott (neu) einstehen zu lernen, und damit der Welt noch deutlicher Seinen Stempel aufzudrücken. Denn vieles scheint in der letzten Zeit an Erarbeitetem uns unter den Händen zu zerrinnen. "Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott!", ruft uns heute Jesaja zu. Denn: Es gilt ernst zu machen damit, dass diese unsere Welt eben eine ist und wir Menschen auf ihr alle miteinander Seine Kinder. Es gilt ernst zu machen damit, dass Gott über allen Seine Sonne aufgehen lässt, über Gerechte und Ungerechte und daher die Menschheit als eine sein Ziel ist. Es gilt immer mehr deutlich zu machen und zu leben, dass niemand als Monade allein auf dieser Welt lebt, sondern aus Liebe die anderen in sein Denken und Leben einzubeziehen hat, denn wenn wir lieben, leben wir, wenn wir lieben entsteht neues Leben. Und wir Christen haben dies alles in der Hand, weil wir um diese Botschaft wissen: Verstecken wir uns doch nicht! Wir haben das Evangelium, die Frohe Botschaft schlechthin für das Leben der Welt - und nach dieser zu leben bringt Freude und Freiheit mit sich! Ich habe das in den letzten Wochen im Fernen Osten und bei all meinen Kontakten in der Weltkirche in den vergangenen Monaten meines Dienstes erlebt. Ja: Fürchtet Euch nicht davor, zu Eurem Christsein zu stehen: Gott ist mit Euch! bin ich versucht, allen hier zuzurufen. "Wir haben keinen Grund, die Hände zu verschränken und trübsinnig zu sein: Gott ist mit uns!" Und genau das wird uns in diesen Wochen auf Weihnachten zu deutlich vor Augen gestellt!